Ganz klar: Sat.1 hat sich eine kleine Leihgabe vom Konkurrenten RTL gegönnt, dessen populäre Dschungelshow mit dem Slogan "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" übertitelt ist. Das ist nicht die einzige Ähnlichkeit der Formate.

Zehn Prominente oder solche, die sich dafür halten, werden bis zu 15 Tage in einem Gebäude in Berlin-Adlershof zubringen, das rund um die Uhr von 70 Kameras überwacht wird. Nur das stille Örtchen ist tabu. Kontakt zur Außenwelt ist den Kandidaten grundsätzlich verboten – allerdings sollen sie einmal täglich Botschaften in soziale Netzwerke wie Facebook senden.

Das Moderatoren-Duo, das die Kandidaten genüsslich durch den Kakao zieht, besteht dieses Mal aus Oliver Pocher und seiner Comedy-Kollegin Ilka Bessin alias "Cindy aus Marzahn".

Hinter den Kulissen hat die Produktionsfirma Endemol 150 Menschen im Einsatz. Live-Sendungen gibt es freitags um 20.15 Uhr zu Start, Halbzeit und Ende der Sendung. Dazwischen wird täglich um 22.15 Uhr gesendet – eben wie beim "Dschungel-Camp". Zweite Grundlage der Show ist "Big Brother", die Show, die das schnell "Menschenzoo" genannte Genre begründete.

Wer in das "Promi Big Brother"-Haus einzieht, daraus macht Sat.1 werbegerecht ein Staatsgeheimnis. Bestätigt ist nur die Teilnahme des kleinen weißen Schoßhündchens "Hurra".

Pocher witzelte müde, dass die Bundeskanzlerin ja leider aufgrund der Wahl verhindert sei. Thomas Gottschalk und Günther Jauch hätten sicher gern mitgemacht, bis "Die 2" dazwischenkam. Realistischer klang schon die Idee, die schlagzeilenträchtigen Rafael und Sylvie van der Vaart einzuladen.

Dem Rätselraten setzt wie schon im Fall des RTL-Dschungelcamps die "Bild"-Zeitung ein Ende. Dem Boulevardblatt zufolge sollen unter anderem US-Star David Hasselhoff (61, "Knight Rider", "Baywatch"), Schauspieler Martin Semmelrogge (57, "Bang Boom Bang"), Moderatorin Marijke Amado (57, "Mini Playback Show") und die frühere "No Angels"-Sängerin Lucy Diakovska (37, "Daylight in Your Eyes") die Zeit im Haus totschlagen.

Bei Sat.1 wird das naturgemäß anders formuliert. Der seit knapp einem Jahr amtierende Geschäftsführer Nicolas Paalzow sagt, die Sendung habe "für uns die Wichtigkeit einer Fußball-Weltmeisterschaft".