Wann wurde Ilka Bessin geboren?
Ilka Bessin, die Stand-up-Komikerin mit Ihrer Kunstfigur „Cindy aus Marzahn“, wurde 1971 geboren. Sie wuchs in Luckenwalde in Brandenburg auf und absolvierte in der ehemaligen DDR zunächst eine Ausbildung als Köchin. Nach der Wiedervereinigung verlor sie ihre Arbeitsstelle.
In Ihrer Autobiografie „Abgeschminkt“ schreibt sie auch über ihr Leben vor dem Ruhm: Ihre Eltern erzogen sie streng, als Kind und Jugendliche wurde sie gemobbt. Sogar für ihre Freundinnen war sie zu hässlich. Die fiesen Sprüche ihrer Mitschüler überlebte sie, indem sie ironisch und witzig konterte. Humor half ihr schon in ihrer Jugend.
Nachdem sie ihre Arbeitsstelle nach der Wende verloren hatte, machte sie eine Umschulung zur Hotelfachfrau. Sie arbeite als Kellnerin, später als Animateurin auf einem Kreuzfahrtschiff. Als sie nach Berlin zog, fand sie keine neue Arbeitsstelle. Vier Jahre lang war sie arbeitslos.
In ihrer Arbeitslosigkeit und als Ausweg aus dieser, entwickelte Bessin die Kunstfigur „Cindy aus Marzahn“. Im pinken Jogginganzug, mit blonder Dauerwelle und auffällig geschminkt hatte sie als Cindy erste Auftritte. Ihre Kunstfigur war, genau wie sie zu dieser Zeit, arbeitslos und übergewichtig.
Erste größere Erfolge mit Cindy hatte sie 2004. Eigentlich wollte sie sich als Kellnerin im Berliner Live Club des Quatsch Comedy Clubs bewerben, rief jedoch versehentlich den Zuständigen für Bühnentalente an. Er lud sie zu einem Auftritt der „Quatsch Talentschmiede“ ein. 2005 gewann sie das Jahresfinale.
Später spielte sie in der RTL Comedyserie „Schillerstraße“ die Vermieterin Ilka. Von 2009 bis 2012 hatte Bessin eine eigene Show mit dem Titel „Cindy aus Marzahn & Die jungen Wilden“. Auch ihr Stand-up Programm „Nicht jeder Prinz kommt uff’m Pferd“ strahlte RTL im Fernsehen aus.
Während Ihrer Tour, die vom März 2011 bis Februar 2012 andauerte, füllte sie Hallen mit Tausenden Zuschauern. Über 200 Auftritte umfasste die Tournee. Zwischendurch hatte sie Auftritte im Fernsehen, beispielsweise moderierte sie die erste Staffel von „Promi Big Brother“. Sogar die New York Times berichtete über die Komikerin Ilka Bessin, die mit ihrer Karriere den amerikanischen Traum „vom Tellerwäscher zum Millionär“ lebte.
Ilka Bessin und Ihre Rolle als „Cindy aus Marzahn“
„Cindy aus Marzahn“ ist die erfundene Kunstfigur von Ilka Bessin. Über elf Jahre schlüpfte sie in die Rolle der Cindy, trat im pinken Jogginganzug, mit Dauerwelle und stark geschminkt auf der Bühne auf. Als Cindy erzählte Ilka von den Misserfolgen des Lebens.
Die Kunstfigur Cindy kommt aus dem Berliner Stadtteil Marzahn, in dem sich zu DDR-Zeiten die größte Großsiedlung befand. Auch heute prägen Plattenbauten den Berliner Stadtteil. Als Ilka Bessin sich Cindy ausdachte, war sie arbeitslos.
Auch ihre Kunstfigur ist langzeitarbeitslos und übergewichtig. Sie packt Männergeschichten, Familiengeschichten und Geschichten aus dem Alltagsleben aus, manchmal derb, manchmal sarkastisch und manchmal selbstironisch. Durch die Krone auf ihrer blonden Dauerwelle zeigt die übergewichtige Cindy, sie ist eine gescheiterte Prinzessin.
Im Juli 2016, elf Jahre nachdem Ilka Bessin mit „Cindy aus Marzahn“ berühmt geworden war, gab sie das Ende der Kunstfigur bekannt. Ihr letzter Auftritt als Cindy hatte zuvor im Juni in Mannheim stattgefunden.
Wann war Ilka Bessin Co-Moderatorin bei „Wetten, dass ...?“
Ilka Bessin war zwischen Dezember 2012 und Juni 2013 die Co-Moderatorin von Markus Lanz bei „Wetten, dass ...?“. Ihr Debüt als Co-Moderatorin hatte sie bei der Show im Oktober 2012. Nach ihrem Ausstieg im Juni 2013 moderierte Markus Lanz ohne Co-Moderation.
Bei ihrem Debüt als Co-Moderatorin trat der Comedy-Star in üblicher Cindy-Manier auf. Mit Krone, dem üblichen Cindy-Make-up, blonder Dauerwelle und witzigen Sprüchen auf den Lippen. Als Grund für ihren Ausstieg im Juni 2013 nannte Ilka Bessin andere Show-Verpflichtungen und ihre Tournee. Ein Jahr später, im Dezember 2014, wurde die Show „Wetten, dass ...?“ komplett eingestellt.
Ilka Bessin und ihr Buch „Abgeschminkt“
Im November 2018 kam Ilka Bessins Buch mit dem Titel „Abgeschminkt – Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede“ auf den Markt. Seit Mai 2019 ist das Hörbuch im Handel erhältlich. Gesprochen wird es von Ilka Bessin selbst.
Das Buch erzählt Ilka Bessins ganz persönliche Lebensgeschichte. Wie die Langzeitarbeitslose zur komischen Kunstfigur „Cindy aus Marzahn“ wurde und es zu Ruhm und Reichtum in Deutschland schaffte. Ilka Bessin schreibt über ihre Kindheit und Jugend, über Ihre Zeit in der Arbeitslosigkeit und über ihren Weg auf die Bühne. Auch was Ilka in elf Jahren als Cindy gelernt hat und warum sie 2016 die Kunstfigur hinter sich ließ und sich letztendlich „abschminkte“ erfahren Leser im Buch.
Ilka Bessin lässt sie die Leser hinter die Fassade des Make-ups der Komikerin schauen und schreibt ganz unverblümt darüber, was sie wirklich bewegt. Auch den Tod ihres Vaters arbeitet die Stand-up-Komikerin mit diesem ehrlichen Buch auf und macht Mut für die Zukunft – sich selbst und dem Leser.
Wie viele Kinder hat Ilka Bessin?
Ilka Bessin verriet in einem Interview, dass sie Kinder mag und selbst auch gerne Kinder gehabt hätte. Doch mit dem steigenden Alter der Komikerin scheint die Erfüllung ihres Kinderwunsches immer unwahrscheinlicher. Ihr Liebesglück hat sich in der Zwischenzeit jedoch erfüllt.
Warum es nicht mit der eignen Familie klappte? Der richtige Mann in ihrem Leben hat laut eigener Aussage gefehlt. Diesen hat sie mit 47 Jahren zwar gefunden, doch für Kinder war es dann zu spät. Im Oktober 2018 bestätigte sie öffentlich, dass sie verlobt ist.
Ihren Partner soll sie 2016 kennengelernt haben. Er arbeitet in der IT-Branche, möchte selbst aber nicht in der Öffentlichkeit stehen. Details aus dem Privatleben von Bessin gibt es nur sehr wenig.
Was macht Ilka Bessin heute?
Ilka Bessin hat ihre Karriere als Stand-up-Komikerin nicht gemeinsam mit ihrer Kunstfigur „Cindy aus Marzahn“ an den Nagel gehängt. Im Gegenteil: Nach zahlreichen Preisen wie mehreren Deutschen Comedypreisen als beste Komikerin und einer Goldenen Kamera möchte sie unter ihrem eigenen Namen auftreten.
Im Juli 2017 war sie als Reporterin für Stern TV zum Thema „Soziale Ungerechtigkeit in Deutschland“ ganz ernst im Fernsehen zu sehen. Sie spielte auch kleinere Filmrollen, beispielsweise im Spielfilm „Vielmachglas“ (2018) als Busfahrerin und in der Komödie „Klassentreffen 1.0“ (2018) als Hausmeisterin.
2020 machte sie bei „Let´s Dance“ mit. Sie führt außerdem ein eigenes Modelabel für Übergrößen, tritt als Komikerin auf und gibt ihren selbstironischen Humor noch immer weiter. Nur eben nicht mehr als Cindy mit Dauerwelle und Krone, sondern als Ilka, ganz sie selbst.