Bilanz zu Silvester 2022/23 Klinikverband geht von „deutlich mehr“ Unfällen als in Vorjahren aus

Berlin · Eine erste Bilanz zu Silvester zeigt: Während es in Deutschland im Schnitt keine extreme Feinstaubbelastung an Neujahr gegeben hat, geht die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht von deutlich mehr Unfällen zum Jahreswechsel aus als in den Vorjahren.

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

„Verletzungen durch Feuerwerkskörper, aber auch alkoholbedingte Unfälle haben dazu geführt, dass die Notaufnahme voll waren“, sagte Verbandschef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut einer Vorabmeldung vom Montag.

„Die Meldungen von Feuerwehr und Rettungsdiensten und die schlimmen Nachrichten über Todesfälle und schlimmste Verletzungen durch Feuerwerkskörper lassen vermuten, dass wir bei diesem Silvester deutlich mehr Unfälle hatten, als in den vergangenen beiden Jahren“, fügte Gaß hinzu.

Aus einigen Bundesländern meldete die Polizei unterdessen weitere schwere Vorfälle mit Böllern. Unter anderem erlitt in Annaberg-Buchholz in Sachsen am Sonntag ein elfjähriger Junge schwere Verbrennungen. Das Kind hatte verbrauchte Feuerwerkskörper gesammelt und die Schwarzpulverreste auf einen Haufen geschüttet. Als er das Gemisch entzündete, kam es zu einer etwa anderthalb Meter hohen Stichflamme. Ein Rettungshubschrauber brachte den Jungen in eine Klinik.

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Foto: dpa/Thomas Banneyer

Keine extrem hohe Feinstaubbelastung

Am Neujahrstag 2023 ist die Feinstaubbelastung in Deutschland nach Daten des Umweltbundesamtes im Schnitt nicht extrem hoch gewesen. Grund waren günstige Wetterbedingungen. „Große Teile des Landes hatten Glück, denn es war dort sehr windig“, sagte eine Sprecherin des Umweltbundesamtes (Uba) am Montag. Demnach konnte der Feinstaub relativ schnell wieder abziehen. Die Belastung entsprach laut der Uba-Expertin für Luftqualität insgesamt einer „typischen“ Situation, wie sie auch in den Vorjahren, ohne Corona-Beschränkungen, auftrat.

Wegen der Pandemie war Feuerwerk zum Jahreswechsel 2020/21 sowie 2021/22 untersagt worden. Es habe zum Jahreswechsel 2023 vorübergehend „dicke Luft“ gegeben. Zu den Städten mit der höchsten Feinstaubbelastung gehörte Mainz (Rheinland-Pfalz). An der Messstation Mainz-Mombach wurde laut Uba-Daten am 1. Januar ein Feinstaubwert von 239 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen - als Spitzenreiter in Deutschland.

An 38 Messstationen oder 11 Prozent der bundesweiten Stationen sei der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft im Tagesmittel am 1. Januar überschritten worden, sagte sie. Diese Stationen lagen den Angaben zufolge je nach Lage überwiegend in Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg und Südhessen. „Hier herrschten ungünstigere Ausbreitungsbedingungen als im Norden und der Mitte Deutschlands, wo es sehr windig war, Feinstaub weggepustet wurde“, sagte die Uba-Expertin. Hingegen blieb die hohe Feinstaubbelastung im Süden Deutschlands länger „hängen“.

Feuerwerkskörper sorgen nach Angaben der Behörde dafür, dass die Feinstaubbelastung an Neujahr zu den höchsten im ganzen Jahr gehört. Die winzigen Staubteilchen können tief in die Atemwege eindringen und die Lunge schädigen.

(felt/AFP/dpa)
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