Silvester-Einsätze im Erkelenzer Land Dachstuhlbrand löst Großeinsatz aus

Erkelenzer Land · In der Silvesternacht und am Neujahrsmorgen mussten die Feuerwehren im Erkelenzer Land zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, die wohl durch verirrte Feuerwerkskörper ausgelöst wurden. Die meisten Brände verliefen recht glimpflich.

 Ein Dachstuhlbrand in Ratheim hat die Hückelhovener Feuerwehr am frühen Neujahrsmorgen in Atem gehalten. 
  Foto: FFW

Ein Dachstuhlbrand in Ratheim hat die Hückelhovener Feuerwehr am frühen Neujahrsmorgen in Atem gehalten. Foto: FFW

Foto: Feuerwehr Hückelhoven

Brände und Sachbeschädigungen durch verirrte Feuerwerkskörper haben Feuerwehr und Polizei an Silvester in Atem gehalten. Die Einsatzkräfte hatten sich bereits im Vorfeld auf eine lange Nacht eingestellt, denn nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Einschränkungen konnte der Jahreswechsel 2022/2023 zum ersten Mal wieder mit großflächigem Feuerwerk begangen werden – inklusive der damit verbundenen Folgeerscheinungen. Vielerorts ließen Feierwillige diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen.

In Hückelhoven rückte die Feuerwehr am frühen Neujahrsmorgen gegen 4.15 Uhr zu einem Dachstuhlbrand an der Ackerstraße nach Ratheim aus. An einem ehemaligen Zechenreihenhaus waren aus bislang ungeklärter Ursache mehrere Mülltonnen in Brand geraten, die unter einem Carport standen. „Wegen der Vielzahl an eingehenden Notrufmeldungen in der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst wurden vorsorglich weitere Löscheinheiten sowie der Rettungsdienst in Marsch gesetzt“, schildert Pressesprecher Josef Loers.

Wie die Brandbekämpfer vor Ort feststellten, konnten sich die Flammen durch den böigen Wind rasend schnell ausbreiten. Anwohner hatten vergeblich versucht, den Brand mit einem Gartenschlauch sowie einem Feuerlöscher zu bekämpfen. „Das Feuer fand aufgrund der starken Thermik reichlich Nahrung und konnte sich so zu einem massiven Brand entwickeln“ so Josef Loers. „Hierdurch gerieten der Anbau des Wohnhauses sowie der Dachstuhl in Brand.“ Durch die enorme Hitzestrahlung wurden am Nachbarhaus ein Motorrad sowie die Kunststofftüren und Fenster stark beschädigt. Die ersten Einsatzkräfte sahen sich einer Feuerwand gegenüber und versuchten umgehend mit zwei Hohlstrahlrohren, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Im weiteren Verlauf kam auch die Drehleiter zum Einsatz, mit der im Dachbereich weitere Löschmaßnahmen eingeleitet wurden.

So gelang es den Feuerwehrleuten schnell, die Ausbreitung des Feuers zu begrenzen. Glücklicherweise wurden bei dem Brand keine Menschen verletzt. Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch über einen längeren Zeitraum hin, da der Dachstuhl per Wärmebildkamera kontrolliert und die immer wieder aufflackernden Glutnester gelöscht werden mussten. Wegen der starken Verrauchung des Hauses wurde dieses als unbewohnbar erklärt. Der

Bewohner kam nach Angaben der Feuerwehr fürs Erste bei Bekannten unter. Nach Abschluss des Einsatzmaßes gegen 7.30 Uhr am Morgen beschlagnahmte die Polizei die Einsatzstelle, die von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs gegen unbefugtes Betreten gesichert wurde.

Insgesamt kamen 48 Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei sowie vom Bauhof zum Einsatz. Die Hückelhovener Wehr musste bis zum Morgen weitere neun Einsatzstellen abarbeiten, weil Hecken, Wiesen und Strauchwerk in Brand geraten waren. Josef Loers resümiert: „Aufgrund der vermehrten Einkäufe war abzusehen, dass der ein oder andere fehlgeleitete Feuerwerkskörper uns Arbeit bescheren wird.“

Nicht viel anders sah es in Wassenberg aus: „Zwischen 0.12 und 2 Uhr war die komplette Stadtfeuerwehr an verschiedensten Stellen im Einsatz“, sagt Wehrleiter Holger Röthling. Neben kleineren Strauch- und Heckenbränden unter anderem am Edeka-Markt mussten die Einsatzkräfte einen etwa 10.000 Quadratmeter großen Flächenbrand auf einem Feld an der L 117 zwischen Birgelen und Rosenthal löschen. Aufgrund der angrenzenden Wohnbebauung geht Wehrleiter Röthling davon aus, dass das Feuer auch in diesem Fall durch Pyrotechnik entstanden sein könnte.

In der Mühlenstadt rückten die Löschgruppen Wegberg, Rickelrath und Merbeck unter anderem zu einem Heckenbrand in Schwaam und einem Schuppenbrand in Merbeck aus. Die Ursachen sind noch unklar.

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