Ersatzfahrplan läuft Bahnstreik führt erneut zu Verspätungen und Ausfällen in NRW

Düsseldorf/Berlin · Bahnreisende brauchen aufgrund des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, kurz GDL, auch in NRW weiter besonders viel Geduld. Es gibt Ausfälle, Verspätungen und in der Folge überfüllte Züge.

 Ein Mitarbeiter steht zwischen Gleisen am Dortmunder Güterbahnhof (Symbolfoto).

Ein Mitarbeiter steht zwischen Gleisen am Dortmunder Güterbahnhof (Symbolfoto).

Foto: dpa/Bernd Thissen

Der Ersatzfahrplan laufe aber stabil, teilte die Deutsche Bahn (DB) am Sonntagmorgen mit. Im Regional- und S-Bahnverkehr fielen die meisten Linien im Land aus oder fuhren nur eingeschränkt, wie eine Übersicht der Deutschen Bahn zeigte. Lediglich drei Linien verkehrten planmäßig: Der RE 17 (Hagen-Warburg), die RB 52 (Dortmund-Hagen) und die S 5 (Dortmund-Hagen).

Für das Wochenende hatte die Deutsche Bahn das Zugangebot im bundesweiten Fernverkehr von 25 auf 30 Prozent leicht ausgeweitet. Rund 40 Prozent der Regional- und S-Bahnen seien unterwegs gewesen. NRW-weite Zahlen wurden nicht genannt. Konkurrenten der Deutschen Bahn werden nicht bestreikt, Einschränkungen sind in Folge der Streiks allerdings auch bei ihnen möglich.

Die Streiks starteten am vergangenen Mittwochnachmittag im Güterverkehr, dann folgte der Ausstand im Personenverkehr. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will den Streik bis zum geplanten Ende am Dienstag um 2.00 Uhr fortsetzen.

Nach Angaben der Bahn bilden die östlichen Bundesländer sowie einige Metropolregionen weiterhin die Streikschwerpunkte. Seit Beginn der jüngsten Streikwelle am Mittwoch legten demnach mit Stand von Sonntagmorgen 7017 Lokführer von insgesamt rund 19.700 DB-Triebfahrzeugführerinnen und -führern die Arbeit nieder. Mitarbeitende der Infrastrukturgesellschaften der DB seien hingegen kaum in den Ausstand getreten.

Die GDL kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Mit dem für mehr als fünf Tage geplanten Streik möchte die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Dazu gehören 3,2 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro. Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich eine deutlich längere Laufzeit von rund 40 Monaten angestrebt. In einem neuen Angebot hat sie nun 36 Monate sowie eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro in Aussicht gestellt. GDL-Chef Claus Weselsky hatte dieses Angebot abgelehnt.

Die GDL hatte sich am Wochenende scharfe Kritik vom Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, eingehandelt. Kostenpflichtiger Inhalt Er warf der Lokführergewerkschaft vor, lediglich Einzelinteressen zu verfolgen. Die nicht zum DGB gehörende GDL sieht sich mit der weitaus größeren Gewerkschaft EVG konfrontiert, die in der Mehrheit der DB-Betriebe Tarifverträge aushandeln darf. Die EVG gehört dem DGB an.

(hebu/dpa/AFP)
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