Bahnstreik trifft Personennahverkehr Welche Züge in NRW noch fahren

Düsseldorf · Die GDL hat am Montag den Bahnstreik auf den Personenverkehr ausgeweitet, um möglichst großen Schaden zu verursachen. Doch tatsächlich fahren ab Düsseldorf und in ganz NRW viel mehr Regional- und S-Bahnen als vermutet.

Bahnstreik schränkt Betrieb in Düsseldorf und Köln ein
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Bahnstreik schränkt Betrieb in Düsseldorf und Köln ein

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Foto: Christian Schwerdtfeger

Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will. Dieser Slogan der Arbeiterbewegung trifft auf den aktuellen GDL-Streik bundesweit und speziell in NRW nicht ganz zu. Weil keineswegs alle Lokführer die Arbeit niederlegen, hat die Bahn einen Notfahrplan organisiert, der auf den Fernstrecken ab NRW Züge zu den wichtigsten Verbindungen weiterhin anbietet. Und bei den Regionalzügen und S-Bahnen in NRW betreiben die Wettbewerber der Bahn viele Strecken fast ungestört vom Arbeitskampf.

Auf der langen Strecke fuhren beispielsweise zwischen 6.30 Uhr und 9 Uhr gemäß Anzeigetafel Fernzüge (meist ICE) ab Düsseldorf nach Stuttgart, Frankfurt, Berlin, Hamburg, Paris (Thalys) oder auch München.Umgekehrt standen auf der Anzeigetafel weit mehr als zehn Fernzüge, die gestrichen wurden, darunter auch nach Klagenfurt und Rügen, bitter für so manchen Urlauber. Die Bahn erklärt, nur rund ein Viertel der Fernzüge würden bundesweit fahren.

Es hat also schon seinen Grund, warum das Unternehmen dazu auffordert, Reisen nach Möglichkeit zu verschieben, Plätze zu reservieren und auch erklärt, dass Fahrräder in den betroffenen Fernzügen nur mitgenommen werden dürfen, wenn reserviert wurde.

Bei Regionalzügen und S-Bahnen teilt die Bahn laut einer aktuellen Information mit, dass der RE 17 (Hagen-Kassel), die RB30 von Remagen nach Bonn, der für den Niederrhein wichtige RE42 von Mönchengladbach über Krefeld, Essen bis nach Münster uneingeschränkt unterwegs sind, ebenso die RB52 Dortmund-Hagen, die S68 vom Flughafen Düsseldorf nach Langenfeld und die S5. Im Stundentakt betreibt die Bahn die S1 (Dortmund-Solingen), S6 (Köln-Düsseldorf-Essen), S11 (Düsseldorf-Airport-Köln).

Das größte Glück für Pendler in NRW ist aber, dass die Bahnwettbewerber wie Abellio mehr als die Hälfte der regionalen Strecken betreiben im Auftrag der Verkehrsverbünde wie insbesondere VRR und VRS. „Es ist davon auszugehen, dass die von den Wettbewerbern der Bahn betriebenen Strecken wie beim ersten Streik nur am Rande betroffen sein werden“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) schon vergangene Woche.

Was dies bedeutet, lässt sich auch an der Anzeigetafel in Düsseldorf erkennen: Der RE4 nach Dortmund fuhr um 7.42 pünktlich (Betreiber National Express), der RE6 um 7. 49 Uhr von Köln nach Minden auch, ähnlich der RE13 nach Viersen, der RE5 nach Koblenz, der RE6 nach Köln-Flughafen, die RE11 nach Paderborn und auch der RE1 nach Köln und dann Aachen, den Abellio betreibt und der auch ICEs ersetzen kann.

Die DB-Wettbewerber betreiben insgesamt 27 der 40 Regionalzugsrouten, die den VRR tangieren. Routen von Konkurrenten sind beispielsweise auch der RE3 von Düsseldorf nach Hamm, der RE5 von Wesel nach Koblenz, der RE7 von Krefeld nach Rheine, der RE10 von Kleve nach Düsseldorf, der RE11 von Düsseldorf nach Kassel, der RE13 von Venlo nach Hamm und der RE49 von Wesel nach Wuppertal, außerdem die RB31 von Xanten nach Duis­burg und die RB35 von Mönchengladbach nach Gelsenkirchen.

Im Gebiet des VRS werden alle S-Bahnen von der Bahn gefahren, beim VRR betreiben die Wettbewerber fünf der elf Linien. Es sind die S 2 (Essen–Dortmund), die S 3 (Oberhausen–Hattingen), die S 7 (Solingen–Wuppertal), die S 9 (Haltern–Wuppertal) und die S 28 (Kaarst–Mettmann).

Über die Abfahrten von einem einzelnen Bahnhof lässt sich übrigens leicht informieren, indem man bei Google den Bahnhofsnamen (beispielsweise Düsseldorf Hbf) und dann „Abfahrtsmonitor“ eingibt.

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