Pläne für Vereinsheim Heimatverein Vynen kritisiert die Stadt

Vynen · Die Bürger fühlen sich von der Verwaltung gegängelt, weil ihre eigenen Ideen zum Umbau der ehemaligen Schule bis auf Details abgelehnt wurden.

  Die Schule in Vynen soll Wohnungen weichen. Der Heimatverein hofft, dass seine eigenen Ideen zum Umbau des Altbaus noch berücksichtigt werden.

Die Schule in Vynen soll Wohnungen weichen. Der Heimatverein hofft, dass seine eigenen Ideen zum Umbau des Altbaus noch berücksichtigt werden.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Heimatverein Vynen hat auf seiner Jahreshauptversammlung, die jüngst im Landhaus Spickermann stattgefunden hat, Kritik an der Stadt Xanten geübt. Grund dafür sind die kommunalen Pläne, das ehemalige Gelände der Grundschule sowie des alten Feuerwehrhauses in Wohnbebauung umzuwandeln. Dort wollen Investoren drei Häuser jeweils mit zehn bis zwölf Wohneinheiten errichten (wir berichteten). Der Schul-Altbau bliebe bestehen und soll für die Vynener Vereine umgebaut werden, dahinter sollen zwei Doppelhäuser errichtet werden.

Bereits in einer Bezirksausschusssitzung im März gab es Proteste seitens der Anwohner, die durch die Bebauung große Schattenbereiche auf ihren Grundstücken befürchten. Und auch die Vereine sind mit der Lösung, im renovierten Altbau unterzukommen, nicht glücklich. Dort fühlten sie sich zusammengepfercht, berichtete Norbert Frerix, Vorsitzender des Heimatvereins. Schließlich müssten Toiletten sowie Dorfcafé ja auch noch irgendwo hin. Zudem sei auch die Parkplatzsituation ungeklärt.

Also hätten sich Delegierte der Vereine zuletzt ein eigenes Konzept überlegt, verkündete Frerix. Danach könnten Toiletten und Küche in einem Anbau untergebracht werden. Die beiden Klassenräume könnten mit einer mobilen Trennwand ausgestattet werden. Zudem könnten bei Ausbau des Dachgeschosses dort noch kleinere Besprechungsräume eingerichtet werden. Der Zugang zum Vereinshaus sollte mit barrierefreier Rampe auf die östliche Seite des Gebäudes – in Richtung Hauptstraße – verlegt werden. Zur Unterbringung des Vereinsinventars könnte zudem eine Doppelgarage gebaut werden.

Dieses eigene Konzept hätte man dann Vertretern der Stadt und Investoren in einem Planungsgespräch vorgestellt – mit ernüchterndem Ergebnis, wie Frerix mitteilte. „Leider wurden bis auf kleine Zugeständnisse sämtliche Ideen der Vynener abgelehnt. Nach umfangreichen Diskussionen wurde die Umbauplanung des Altbaus auf spätere Gesprächstermine verschoben.“ Das sorgte für entrüstete Diskussionen auf der Versammlung. Viele Teilnehmer seien sich darüber einig gewesen, dass seitens der Stadt für die Vynener wieder einmal nur eine Minimallösung übrigbleibe. „Typisch Stadt Xanten, wie immer ist für die Dörfer kein Geld da“, so die einhellige Meinung der Versammlung.

Dennoch möchte der Heimatverein weiter am Ball bleiben und die Planungen mit seinen Vorschlägen ergänzen. „Es sind sicher noch viele Gespräche nötig, um für die Vynener Vereine ein geeignetes, sinnvoll gestaltetes Vereinsheim zu erhalten. Außerdem müssen auch die Parkplatzsituation und die Einwände der rückwärtigen Nachbarn genauer besprochen werden“, sagte der Vorsitzende.

Auf der Versammlung standen aber auch die üblichen Formalia auf dem Programm. Dem amtierenden Vorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt, Leni Döll (2. Vorsitzende) und Michael Kerkmann (Hauptkassierer) wurden einstimmig wiedergewählt – ebenso wie Werner Quurck als Beisitzer. Zum weiteren Beisitzer wurde Daniel Mowarghania bestimmt. Er übernimmt dieses Amt von Franz-Josef Lichtenberg.

Zum Abschluss stellte der Heimatverein noch sein Jahresprogramm vor. Neben den alljährlich stattfindenden Wanderungen und Radtouren wird es in den Sommerferien wieder Ferientage für die Kinder bei der Stadtranderholung geben. Außerdem werden einige Vynener Vereine bei der Einweihung des Kurparks vertreten sein. Am 30. Juni wird der zweite Sommertrödelmarkt stattfinden, für den 10. Oktober ist eine Besichtigung des Amazon-Zentrums in Rheinberg geplant. Außerdem wird am Freitag vor dem ersten Advent wieder ein Weihnachtsbaum auf dem Schulhof aufgestellt und von Kindern geschmückt. Für das zweite Adventswochenende ist wieder ein Krippen- und Adventsmarkt geplant.

(pm)
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