Lokalsport Alex Möller kommt Profi-Traum näher
Bonn/Xanten · Der 18-jährige Basketballer legt beim Bundesligisten Telekom Baskets Bonn seine nächsten Karriereschritte zurück. Für die U18-EM wurde der Center allerdings nicht berücksichtigt.
Erstmals ganz nah dran war Alexander Möller im Europapokal-Spiel gegen den schwedischen Meister. Der 18-jährige Basketballer aus Marienbaum gehörte dem Aufgebot der Telekom Baskets Bonn an, das in heimischer Halle in der Gruppenphase die Södertälje Kings mit 85:76 bezwang. Möller kam während seiner "Bank-Premiere" beim Bundesligisten zwar nicht zum Einsatz, war aber dennoch angetan von den Erfahrungen, die ihn seinem großen Ziel wieder ein Stück näher brachten. Der 2,06 Meter große Center möchte als Basketball-Profi sein Geld verdienen.
Während Möller mit seiner persönlichen Entwicklung bei seinem Heimatverein zufrieden ist, musste er als U18-Nationalspieler einen Rückschlag hinnehmen. Nach dem ersten Vorbereitungslehrgang in Heidelberg auf die Europameisterschaft in der Türkei strich ihn Bundestrainer Harald Stein aus dem Kader. Diese EM findet also ohne ihn statt. Er solle sich auf Abruf bereithalten, gab ihm der Coach noch mit auf den Weg. Zuvor hatte Stein Möller mitgeteilt, dass Kleinigkeiten für seine Nichtnominierung ausschlaggebend gewesen sind. Der Xantener trug sein persönliches EM-Aus mit Fassung: "Der 98er-Jahrgang ist halt auf den großen Positionen sehr gut besetzt. Ich werde den Kopf nicht hängenlassen und mich mit starken Leistungen für das nächste internationale Turnier empfehlen." Sein großes Ziel ist jetzt die U20-EM im kommenden Jahr. Möller, ein Brett-Center mit Durchsetzungsvermögen, drückt seinen Nationalmannschaftkollegen ab diesem Freitag dennoch fest die Daumen.
So kann er sich also auf seine Aufgabe bei den Baskets Bonn konzentrieren und verpasst keinen Trainingstag. Möller ist froh über die Einheiten bei den Profis, auch wenn er bislang noch keine Sekunden fürs Bundesliga-Team auf dem Parkett stand. "Ich bin super aufgenommen worden." Nach dem personellen Komplettumbruch im Sommer als Folge der enttäuschenden Saison holte ihn Headcoach Predrag Krunic in den Bundesliga-Kader. Der Spieler mit Trikotnummer 18 ist mit Abstand der jüngste der Korbjäger. Tipps holt sich Möller, dessen Karriere einst bei den Xantens Romans begann, vor allem beim US-Amerikaner Julian Gamble und Montenegriner Filip Barovic.
Regelmäßig am Ball ist Möller für die zweite Bonner Mannschaft in der 1. Regionalliga. Beim 83:77-Erfolg am vergangenen Samstag über die BSG Grevenbroich spielte er knapp 13 Minuten und steuerte vier Punkte bei. Möller ist zudem fester Bestandteil der Jugend-Bundesliga-Mannschaft Bonn/Rhöndorf.
Alex Möller ist bewusst, dass er hart trainieren muss, um tatsächlich den Sprung in den Bundesliga-Kader zu schaffen. Spätestens in der nächsten Saison möchte er dann durchstarten und sich weiter in den Vordergrund spielen. "Ich genieße im Moment jede Minute, die ich mit den Profis verbringen kann." Vielleicht honoriert Headcoach Krunic seinen Trainingsfleiß ja schon bald mit einem Kurzeinsatz in der Bundesliga.
