Mobilität in Sonsbeck Klimaschutzmanager verlängert Vertrag

Sonsbeck · Christopher Tittmann setzt seine Arbeit in Sonsbeck für weitere zwei Jahre fort. Auf dem Weg zur klimafreundlichen Gemeinde nimmt er die Mobilität in den Blick – mit Ideen für den Öffentlichen Nah-, Rad- und Elektroverkehr.

 Das Arbeitsfeld „Mobilität“ soll in einem klimafreundlichen Sonsbeck künftig in den Fokus rücken. Dabei spielt das Radfahren eine wesentliche Rolle.

Das Arbeitsfeld „Mobilität“ soll in einem klimafreundlichen Sonsbeck künftig in den Fokus rücken. Dabei spielt das Radfahren eine wesentliche Rolle.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Am Ende wurde es zeitlich doch noch knapp. Mitte Juni ging der Bewilligungsbescheid im Rathaus ein. Knapp zwei Wochen später wäre ansonsten das zunächst bis zum 30. Juni befristete Klimaschutzmanagement in Sonsbeck ausgelaufen. Durch die Verlängerung bis zum 30. Juni 2022 verlängert sich auch der Arbeitsvertrag von Klimaschutzmanager Christopher Tittmann um weitere zwei Jahre.

Tittmann hat erst zu Jahresbeginn die Nachfolge von Miriam Böckmann angetreten, die zu einer anderen Kommune gewechselt war. Willi Tenhagen als Allgemeiner Vertreter des derzeit erkrankten Bürgermeisters Heiko Schmidt, Fachbereichsleiter Georg Schnitzler und Tittmann erläuterten mit der gewonnenen Planungssicherheit die Aufgabenschwerpunkte für die nächsten zwei Jahre.

 Fachbereichsleiter Georg Schnitzler (v.l.), Klimaschutzmanager Christopher Tittmann und Willi Tenhagen als Vertreter des Bürgermeisters skizzierten die Wege zu den Klimazielen in Sonsbeck.

Fachbereichsleiter Georg Schnitzler (v.l.), Klimaschutzmanager Christopher Tittmann und Willi Tenhagen als Vertreter des Bürgermeisters skizzierten die Wege zu den Klimazielen in Sonsbeck.

Foto: Sonsbeck

Neben der Fortführung der Handlungsfelder „Private Haushalte und Bildung“, „Wirtschaft“ und „Erneuerbare Energien“ soll das neue Handlungsfeld „Mobilität“ beackert werden. Dazu gehört die Optimierung des ÖPNV, das Radfahren in Sonsbeck sowie eine Initiative zur E-Mobilität.

Das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs sei in Sonsbeck zwar „grundlegend ausgebaut“. Dennoch zeige sich Potenzial in der Auslastung und im Ausbau des Angebots. Um die Fahrgastzahlen zu erhöhen, sollen die Rahmenbedingungen verbessert werden. In den Blick geraten eine engere Taktung für regionale Anbindungen und eine Bedarfsanalyse für einen Nachtbus. Auch über die Umstellung des Bürgerbusses auf E-Antrieb wird nachgedacht. Zur Unterstützung von älteren Fahrgästen und solchen, die mobilitätseingeschränkt sind, sollen in Kooperation mit der Nachbarschaftsberatung ehrenamtliche „Buspaten“ ausgebildet werden.

Sonsbeck soll als Schnittstelle zwischen Verkehrsverbünden und Bürgern agieren, um Potenziale für Verbesserungen zu finden sowie Anregungen an verantwortliche Akteure weiterzuleiten. Hierzu soll eine Kommunikationsplattform über die gemeindliche Homepage geschaffen werden. In Sonsbeck sei Radfahren bereits etabliert. Das Rad soll aber als alltägliches Fortbewegungsmittel für kurze Strecken noch mehr in den Blick gerückt werden.

Eine Verkehrszählung für Radfahrer könne wichtige Hinweise liefern. Zudem könnte ein „Aktionstag Fahrrad“ helfen, das Image der Radfahrer weiter zu verbessern. Zur Stärkung des Radverkehrs seien Ausbau und Instandhaltung der Radwege wesentliche Bausteine. Ziel müsse auch eine bessere Vernetzung der Radwege sein und ein größeres Angebot an Fahrradstellplätzen (Radboxen), so die Klimaschützer. In dem Zuge soll auch die Möglichkeit geprüft werden, Fahrradstationen aufzubauen, an denen man E-Fahrräder, Pedelecs und Lastenräder ausleihen kann.

 Um die Nutzung der E-Mobilität zu unterstützen, sei die Installation von Ladestationen an zentralen Knotenpunkten, der Ausbau der Netzstruktur und eine allgemeine Erhöhung der Akzeptanz für alternative Mobilitätsformen von zentraler Bedeutung. In Sonsbeck sollen beispielsweise bei Existenzgründungsseminaren Hinweise auf die Nutzung von E-Fahrzeugen gegeben werden, Informationstage über E-Mobilität organisiert und E-Bikes als Zubringer für den Nahverkehr gefördert werden. Verkehrsträger könnten eine Abo-Aktion starten, bei der Abonnenten eines Bustickets ein Pedelec für mehrere Monate gratis nutzen können. Ähnliche Aktionen seien im Kreis Steinfurt umgesetzt worden.

Die Verwaltung soll mit gutem Beispiel voran radeln und E-Bikes als Dienstfahrräder anschaffen.

(RP)
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