Leader-Wettbewerb startet So klappt’s mit dem Siegergarten

Xanten/Alpen/Rheinberg/Sonsbeck · Der Leader-Wettbewerb um die insekten- und klimafreundlichsten Vorgärten in Alpen, Sonsbeck, Rheinberg und Xanten geht nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr nun in die zweite Runde. Vom 13. Juli bis zum 13. September können sich Besitzer von Privatgärten bewerben. Wir verraten, wie die Naturparadiese für Insekten gelingen.

Leader-Wettbewerb in Xanten/Rheinberg: Auf diese Pflanzen fliegen Insekten
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Auf diese Pflanzen fliegen Insekten

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Foto: dpa/Peter Förster

Der Weg führt vorbei an weiß und zartrosa blühenden Rosensträuchern, die ihre opulente Pracht über das Natursteinpflaster ragen. Rechts daneben strebt eine Waldrebe am Holzbogen in die Höhe. Links wetteifern feuerrote Schwertlilien mit einem duftenden Rosmarin um Beachtung. Und sieht man genauer hin, eröffnet sich dem Betrachter ein spannender Mikrokosmos: Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen tummeln sich im Dickicht, laben sich am Nektar, sammeln geschäftig Pollen, wiegen sich auf den Blüten sacht im Wind. Die Xantenerin Sabine Leih hat in ihrem Vorgarten ein kleines Paradies für Insekten geschaffen – und ging damit als eine von vier Siegern im Wettbewerb „Bunt statt Grau – Vorgärten klimafreundlich gestalten“ hervor. Nach der Premiere 2019 startet die Lokale Arbeitsgemeinschaft (LAG) der Leader-Region Niederrhein nun in die zweite Runde. Erneut wird in den vier Kommunen, Alpen, Sonsbeck, Rheinberg und Xanten, zwischen dem 13. Juli und 13. September nach Naturparadiesen gesucht. Wir verraten, worauf es ankommt und wie man Insekten einen attraktiven Lebensraum bietet.

Welche Pflanzen eignen sich für einen insektenfreundlichen Garten? Die Mischung macht’s. Stauden wie Königskerze, Glockenblume, Storchenschnabel und Lungenkraut locken mit Farbenpracht und reichem Nahrungsangebot. Doch auch blühende Kräuter wie Lavendel, Salbei oder Thymian stehen auf dem Speiseplan vieler Insekten. Sinnvoll ist es zudem, unterschiedlich hohe Pflanzen in den Garten zu pflanzen. Rankpflanzen wie Wilder Wein oder Kletterhortensien bieten Insekten Lebensraum und Vögeln Nistplätze. Bodendecker wie Kleines Immergrün oder Johanniskraut reduzieren ganz nebenbei den Pflegeaufwand, weil sie Unkraut erst keine Chance bieten, sich auszubreiten. Doch nicht alle Blüten sind attraktiv für Insekten. Gefüllte Sorten erschweren den Zugang zur Nahrung erheblich. Gerade die bei Menschen so beliebten Geranien haben kaum noch Platz für Staubfäden, an denen die Pollen sitzen.

Bedeuten mehr Pflanzen nicht auch einen höheren Wasserverbrauch? Natürlich müssen Pflanzen bei längeren Trockenperioden gegossen werden. Doch gerade bei den Kräutern gibt es viele hitze- und trockenheitsresistente Sorten. Auch Stauden wie die Graslilie, Sandnelke oder Große Braunelle vertragen trockene Standorte. Der Clou ist: Setzt man auf einen ausgewogenen Pflanzenmix, entwickelt sich ein selbstregulierendes Ökosystem, ähnlich dem in einem Wald. Große Rasenflächen sind da im Vergleich echte Wasserschlucker. Allerdings hat der Verdunstungseffekt auch Vorteile. Während sich Kies und Schotter bei Sonneneinstrahlung immer stärker aufwärmt, sorgt das über die Pflanzen verdunstete Wasser im Sommer für ein angenehmeres Klima.

Wie verhält es sich mit dem Pflegeaufwand bei mehr Pflanzen? Das liegt in jedermanns eigenem Ermessen. Oft verbringen jedoch Besitzer vermeintlich pflegeleichter Kiesgärten viel Zeit damit, jedes Unkraut und jedes herabgefallene Blatt aufzulesen. In einem naturbelassenen Garten fällt Unkraut deutlich weniger auf. Lässt man eingetrocknete Stängel und Blüten zudem stehen, bieten diese Insekten im Winter weitere Schutzräume.

Wie kann man am Wettbewerb teilnehmen? Mitmachen können Besitzer von Privatgärten aus Alpen, Sonsbeck, Rheinberg und Xanten. Interessenten finden auf der Internetseite

einen Teilnahmebogen, der ausgefüllt werden muss. Zudem sollten zwei bis drei Fotos vom Vorgarten sowie eine kurze Erklärung, warum der Garten besonders klimafreundlich ist, beigefügt werden. Die Bewerbungen können zwischen dem 13. Juli und 13. September per E-Mail an kristin.hendriksen@sonsbeck.de, per Postweg an die LAG Niederrhein e.V., Herrenstraße 2, in Sonsbeck oder in den Rathäusern der teilnehmenden Kommunen mit dem Stichwort „Bunt statt Grau“ eingereicht werden.

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