Actiontheater-Intendant Ralf Winterhoff zieht Bilanz Das Wetter schreckte die Piratenfans ab

Xanten-Birten · Die Bilanz von Ralf Winterhoff, Intendant des „Pirates Actiontheaters“, für die Spielzeit 2019 im Amphitheater Birten fällt gemischt aus. Ab Herbst gibt es Tickets fürs nächste Jahr – gezeigt wird dann „John Silver und der Schatz der Azteken“.

 Beim Abbau der Kulissen packte Intendant Ralf Winterhoff (l.), hier mit Nigel Pemperton (r.), ebenso tatkräftig mit an wie bei der Realisierung der Stücke, die das Pirates Actiontheater seit 2013 im Birtener Amphitheater aufführt. Auch die Pläne für 2020 stehen bereits.

Beim Abbau der Kulissen packte Intendant Ralf Winterhoff (l.), hier mit Nigel Pemperton (r.), ebenso tatkräftig mit an wie bei der Realisierung der Stücke, die das Pirates Actiontheater seit 2013 im Birtener Amphitheater aufführt. Auch die Pläne für 2020 stehen bereits.

Foto: Peter Kummer

Vorhang zu und Schlussapplaus für das „Pirates Actiontheater“ 2019: Die jüngste Geschichte um Captain Flint im Birtener Amphitheater ist Geschichte, am Montag haben Intendant Ralf Winterhoff und einige Mitglieder der Theater-Crew die Kulissen abgebaut.

Das muss neuerdings sein, das verlangen Stadt und Denkmalschutz. In den vergangenen Jahren konnten die Holzhütten das ganze Jahr über bis zur nächsten Spielzeit stehen bleiben. Aber nun müssen sie außerhalb der Saison verschwinden, um für die Touristen den ursprünglichen, altrömischen Zweck des Amphitheaters optisch wieder deutlicher herauszustellen.

Die Bilanz der Theatertruppe für die jüngste Saison fällt für Birten gemischt aus. Rund 2500 Zuschauer haben die sechs Aufführungen und zwei Sonderkonzerte besucht. Damit bewegt sich die Resonanz in etwa auf dem Vorjahresniveau. Der Vorverkauf war noch gut angelaufen. Viele Gäste – auch von weit her – hatten schon früh ihre Tickets geordert und sich so den Rabatt für Frühbucher gesichert. Winterhoff: „Da waren wir sehr positiv gestimmt.“ Aber dann kam es doch anders: Die Wetterprognosen ließen viele potentielle Zuschauer daheim bleiben. „Der Kartenverkauf an der Tageskasse blieb dann hinter unseren Erwartungen zurück.“

 Hofft für das kommende Jahr auf bessere Resonanz: Ralf Winterhoff.

Hofft für das kommende Jahr auf bessere Resonanz: Ralf Winterhoff.

Foto: Peter Kummer

Ärgerlich für ihn: Die Vorhersagen seien mehrfach falsch gewesen, berichtet er. Viele hätten auf ihre Wetter-App geschaut und sich dann von den Prognosen, die dann aber nicht so eingetreten seien, abschrecken lassen, sagt der Intendant. Hinterher seien Mails des Bedauerns eingetroffen, dass man nicht doch gekommen sei. Dabei habe die aktuelle Aufführung im Internet in allen Punkten durchweg positive Bewertungen erhalten, weiß er.

Man müsse es schaffen, im Schnitt pro Auftritt mindestens 500 Besucher zu bekommen, betont Winterhoff. „Dann macht auch der ganze logistische Aufwand Sinn.“ Leider gebe es keine Möglichkeit mehr, die Kulissen stehen zu lassen. „Wir würden sie gerne hier einlagern. Aber dazu fehlt es uns an Möglichkeiten.“ Er sei bereit, sich an eine Lagermöglichkeit wie an einem Carport auf der Fläche oberhalb des Amphitheaters finanziell zu beteiligen, sagt der Intendant. „Aber dafür benötigen wir auch Planungssicherheit über fünf Jahre hinweg.“

Nun wurden teilweise die Kulissen nach Zülpich transportiert, wo ein Piratenlager auf 8000 Quadratmetern mit Lager, Kleinkunst und natürlich den Actionshows rund um die Seeräuber stattfindet. Außerdem stehen auch noch vier Aufführungen in der Eifel auf dem Tour-Programm der Crew. Die Bühne dort hat 700 überdachte Sitzplätze – da kann die Wetter-App melden, was sie will.

Winterhoff und seine Theatertruppe fühlen sich in Birten dennoch wohl. „Vom Förderverein werden wir mit allen Kräften unterstützt. Es besteht großes Interesse an unseren Aufführungen“, betont er. Um keine Nachbarschaftskonflikte aufkommen zu lassen, habe man alles umgesetzt, was man zuvor besprochen habe, also zum Beispiel die Veranstaltungszeiten eingehalten.

Im Sommer 2020 legen die Piraten erneut in Birten an. Bereits im Herbst startet der Vorverkauf für die Tickets, dann erneut mit einem Frühbucherrabatt. Das Drehbuch für die Geschichte „John Silver und der Schatz der Azteken“ steht. Der literarische Pirat, bestens bekannt aus dem Roman „Die Schatzinsel“, soll nach Captain Flint der nächste Charakter sein, den das Theater aufbauen möchte. Mit Holzbein, wie im Roman von Louis Stevenson? Man darf gespannt sein, „in jungen Jahren hatte er noch keins“, erzählt Winterhoff.

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