Klimawandel in Sonsbeck Ein Großteil der Fichten wird wohl verschwinden

Sonsbeck · Kathi Lohmann vom Regionalforstamt Niederrhein hat im Sonsbecker Umweltausschuss einen Waldschadensbericht vorgelegt.

 Stürme, Dürre und der Borkenkäfer setzen auch der Fichte in den Sonsbecker Wäldern arg zu.

Stürme, Dürre und der Borkenkäfer setzen auch der Fichte in den Sonsbecker Wäldern arg zu.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Sie wollte weder schwarzmalen noch schönfärben: Kathi Lohmann vom Regionalforstamt Niederrhein im Landesbetrieb Wald und Holz NRW hat am Mittwochabend im Sonsbecker Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft die „Auswirkungen des Klimawandels auf den heimischen Baumbestand“ erläutert. Eins hat sie ganz deutlich gemacht: Der Wald werde überleben, aber der Großteil der Fichten in den Mischwäldern bleibe wohl Geschichte. „Ich weiß nicht, ob die sich noch einmal aufrappeln“, brachte Lohmann die Folgen des Sturmes Friederike 2018 und des supertrockenen Sommers 2019 auf den Punkt.

Sorge bereitet der Fachfrau auch das Absterben 20 Jahre alter Stileichen durch Pilze, aber vor allem durch Trockenheit. Das Fichtensterben, die Eichenprozessionsspinner, das Eschentriebsterben, die Erkrankung der Buche und die erhöhte Waldbrandgefahr – all das seien Folgen des Klimawandels.

67 Prozent des Waldes in Nordrhein-Westfalen sind, so Lohmann, in privater Hand. Die Besitzer müssten nicht nur einen Wertverlust beim Holz hinnehmen. Auch die Aufforstung koste sehr viel Geld und sei zudem nicht überall möglich, weil wie in Sonsbeck Landwirte Flächen für den Anbau bräuchten. Mit 49 Prozent, so Martin Grunenberg, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen, nimmt die Eiche in den Sonsbecker Wäldern Platz eins ein, gefolgt von der Buche (23 Prozent), anderen Laubgehölzen (17 Prozent) und Nadelholz (10,6 Prozent). Mit 0,4 Prozent sei die Fichte das Schlusslicht.

Sie stimme ein Klagelied auf den Wald an, entgegnete Ratsfrau Renate Heursen-Janßen (FDP). Ob sie denn auch Positives zu berichten habe? Ja, Lohmann hatte: Dass die Natur viele heilende Kräfte habe, und beispielsweise die Esskastanie mit ihrer Krankheit fertigwerde, der Tulpenbaum und die Douglasie sich als klimastabil erwiesen hätten und vermehrt gepflanzt würden. Und: „Wenn tatsächlich mal eine Baumart ausgedünnt wird, stirbt der Wald noch nicht.“

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