Starkregen in Sonsbeck Hanglage und Ackerbauflächen fördern Überschwemmungen

Sonsbeck · Vor fast vier Jahren war nach wolkenbruchartigen Regenfällen Land unter in Sonsbeck. Seither lässt die Gefahr die Politik nicht mehr los.

 Verankert im kollektiven Bewusstsein: Im Sommer 2016 war Land unter in Sonsbeck.

Verankert im kollektiven Bewusstsein: Im Sommer 2016 war Land unter in Sonsbeck.

Foto: Stoffel

Die Nacht auf den 2. Juni 2016 wird man in Sonsbeck wohl nicht mehr vergessen. Damals stand nach anhaltenden Wolkenbrüchen nahezu die komplette Gemeinde unter Wasser. Seither befasst sich die Politik regelmäßig mit Maßnahmen, die in solchen Regenfällen die Folgen lindern können. Der Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft befasste sich mit wild abfließendem Wasser, das nicht von den Kanälen aufgenommen wird.

Um Überschwemmungen Starkregen wenigstens zu minimieren, hat die Verwaltungsspitze das Ingenieurbüro Martin Janßen gebeten, das Gemeindegebiet zu begutachten. Fazit: Das Problem seien vor allem die Hanglage der Grünen Perle und die intensive ackerbauliche Nutzung. Die   Ingenieure halten es, um aus der bedrohlichen Lage zu kommen, für ratsam, Notwasserwege zu schaffen, um das Regenwasser „in unkritische Gebiete abzuleiten“. An einigen Stellen biete es sich an, Retentionsflächen (Rückhaltebecken) anzulegen, weil die Kanäle im Ort bei Starkregen das Wasser nicht aufnehmen könnten. Und die Gemeinde müsse bei Straßen NRW Druck machen, dass die zugewachsenen Gräben wie an der Xantener Straße und der Reichswaldstraße besser gepflegt würden. Und es könne helfen, Acker in Grünland umzuwandeln.

Der Ausschuss stimmte zu, eine Prioritätenliste zu erstellen und grob die Kosten von Maßnahmen zu überschlagen – und zwar „zeitnah“, versicherte Bauamtsleiter Georg Schnitzler auf Nachfrage von Jürgen Kühne (FDP). Eine Arbeitsgemeinschaft, in der auch Landwirte sitzen sollen, soll ins Leben gerufen werden, um sich intensiv mit den Vorschlägen der Fachleute zu befassen.

Die aber warnen vor übertriebenen Erwartungen: „Sie werden es nie schaffen, das Wasser bei Starkregen völlig aus dem Ort herauszukriegen“, nahm Diplom-Ingenieur Janßen all denen die Illusion, dass Vorsorge allein ausreichend sei, um bei anhaltenden Wolkenbrüchen trockene Füße zu behalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort