Recycling von Baustoffen Industrie sieht sich durch Studie zum Kies-Bedarf bestätigt

Niederrhein · Im Streit um den Kies-Abbau am Niederrhein verweist der Verband der Kies-Industrie auf eine Studie zum Rohstoffbedarf bis 2040. Er sieht sich dadurch bestätigt und kritisiert Aussagen von „wahlkämpfenden Politikern“.

 Kies-Abbau (Symbolbild).

Kies-Abbau (Symbolbild).

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Kies-Industrie bekräftigt ihre Position, wonach ein weiterer Abbau des Rohstoffes auch in den nächsten Jahren notwendig sei. Sie stützt sich auf eine neue Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach wird der Kies-Bedarf auch im Jahr 2040 nur zu etwa 15 Prozent durch das Recycling von Baustoffen gedeckt werden können.

Die Studie wurde vom Bundesverband Baustoffe Steine und Erden (BBS) in Auftrag gegeben, also vom Dachverband der Roh- und Baustoffindustrie. Er hat untersuchen lassen, wie sich die Nachfrage nach den Rohstoffen der Industrie bis 2040 in Deutschland entwickeln könnte. Das DIW und die SST Ingenieurgesellschaft Aachen hätten dafür zwei volkswirtschaftliche Szenarien berechnet, erklärte der BBS.

Demnach wird die Nachfrage nach primären Steine-Erde-Rohstoffen bei einem Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent pro Jahr bis 2040 um 100 Millionen Tonnen auf etwa 480 Millionen Tonnen sinken, berichtete der BBS. Wenn das Bruttoinlandsprodukt dagegen pro Jahr um 1,6 Prozent steige, würden 2040 knapp 600 Millionen Tonnen nachgefragt, also etwas mehr als 2019.

90 bis 100 Millionen Tonnen oder etwa 15 Prozent der erforderlichen Menge könne durch Sekundärrohstoffe gedeckt werden, also durch recycelte Rohstoffe, erklärte der BBS weiter. Damit wird die Substitutionsquote, die 2019 bei 15 Prozent gelegen habe, nach Angaben des Verbands nur gehalten oder moderat gesteigert. Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie wolle aber „bei der Optimierung des Baustoffrecyclings am Ball bleiben“, versicherte der BBS. Die Studie widerlege damit aber „klar die aktuellen Äußerungen von wahlkämpfenden Politikern am Niederrhein und die kursierenden Versprechungen von einem 100-Prozent-Kies-Ausstieg“, schreibt Sascha Kruchen, Geschäftsführer des Verbandes Zukunft Niederrhein, einer Initiative der Sand- und Kiesunternehmen.

(wer)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort