Auskiesung in Neukirchen-Vluyn Endspurt im Kies-Protest

Neukirchen-Vluyn · Am 29. April endet die Einspruchsfrist beim RVR gegen den Kies- und Sandabbau am Niederrhein. Neukirchen-Vluyn setzt mit pinken Kreuzen Zeichen gegen den Abbau. Wie es im Mai weitergeht.

 Roland Nolte protestiert gemeinsam mit seiner Familie gegen den Kiesabbau. Symbol der Initiative ist ein pinkes Kreuz.   Foto: Anja R.   Steinhoff

Roland Nolte protestiert gemeinsam mit seiner Familie gegen den Kiesabbau. Symbol der Initiative ist ein pinkes Kreuz. Foto: Anja R. Steinhoff

Foto: Anja R. Steinhoff

Der 29. April hat in Neukirchen-Vluyn und am Niederrhein auch im Kalender die Farbe Pink angenommen. An diesem Freitag endet die Einspruchsfrist beim Regionalverband Ruhr (RVR) gegen den Kiesabbau am Niederrhein. Familie Nolte und die aktive Gruppe, die sich gegen den Kiesabbau in Neukirchen-Vluyn medienwirksam positioniert hat, macht in ihrem Protest weiter.

„Wir haben viele Ideen, deren Umsetzung wir derzeit prüfen“, sagt Alexandra Nolte. „Wir werden nach dem 29. April nicht still sein, sondern wollen weiterhin im Gedächtnis bleiben. Wir wollen den Niederrhein mit unseren pinken Kreuzen noch pinker machen.“ Den 29. April versteht sie dabei als eine Etappe, auch wenn am 3. Mai das Oberlandesgericht Münster seine Entscheidung zur Klage der betroffenen Kommunen und Kreise verkündet. Aktuell füllt sich der pinke Briefkasten bei Familie Nolte gut mit formulierten Einsprüchen, oder Alexandra Nolte werden sie direkt in die Hand gedrückt. In Neukirchen-Vluyn engagieren sich die beiden Heimat- und Verkehrsvereine Neukirchen und Vluyn. Weiterhin werden die Haushalte, aktuell auf Niederberg und an der Roosenstraße, mit Einspruchsvordrucken versorgt. Ebenso werden regelmäßig pinke Kreuze bei den Noltes abgeholt und als mahnendes Zeichen vor Häusern angebracht.

Am 31. März bekam auch Landrat Ingo Brohl ein pinkes Kreuz als Zeichen des Umdenkens in Sachen Kiesabbau am Niederrhein wie eine Einladung zur Mahnwache überreicht. „Die Stimmung ist weiterhin gut“, sagt Alexandra Nolte. Zu den weiteren Terminen gehören die sonntäglichen Mahnwachen auf dem Hof der Familie. Vor den Osterferien findet auf Noltanien am Sonntag, 10. April, die letzte Mahnwache statt. In den Ferien pausiert sie. „Am 24. April ist vor Ablauf der Eingabefrist die letzte Mahnwache, die wir besonders gestalten werden. Danach heißt es abwarten in einer schwierigen Zeit“, so Nolte mit Blick auf das Urteil zum Braunkohletagebau in Lützerath und dem Kriegsgeschehen in der Ukraine. „Wir haben unsere Thesen und Forderungen vorgestellt. Die nächste Aufgabe ist der Dialog.“ Dabei soll es inhaltlich um lösungsorientierte Vorschläge rund um das Thema Kies gehen. Anpassungspotenzial sieht Roland Nolte auch bei der Auswahl konfliktärmerer Abbauflächen. „Zwar werden wir auch künftig nicht auf Primärkies und -sand verzichten können. Doch wie wir mit unseren Bodenschätzen Kies und Sand umgehen, wie der Abbau geregelt ist, dies alles ist aktuell nicht mehr zeitgemäß“, so Roland Nolte.

Dass der Kiesabbau mit dem Thema Nachhaltigkeit den Unterricht des angrenzenden Schulzentrums an der Tersteegenstraße bestimmt, versteht sich. Gemeinsam ist am Freitag, 8. April, eine Kunst-Installation mit der Schuljugend geplant. Der Moerser Künstler Andreas Baschek hat ein 15 Meter großes Kreuz gearbeitet, das auf der geplanten Auskiesungsfläche ausgelegt wird. Der Wirtschaftsweg, ab Seiltenweg in Richtung Schulzentrum, wird pink leuchten. Die bei Familie Nolte abgegebenen Einsprüche wird Alexandra Nolte beim RVR persönlich abgeben.

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