Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Politik in Wermelskirchen Stadtverwaltung prüft Live-Übertragungen aus dem Rathaus

Wermelskirchen · „Rats-TV“ könnte den Wermelskirchenern Gelegenheit geben, Rats-Sitzungen per Live-Stream mitzuverfolgen. Die Umsetzung ist jedoch nicht so einfach.

 „Rats-TV“ soll live die Sitzungen des Stadtrats übertragen. Noch ist es nur ein Plan.

„Rats-TV“ soll live die Sitzungen des Stadtrats übertragen. Noch ist es nur ein Plan.

Foto: Röse

Zuhause auf dem Sofa sitzen und auf dem Tablet oder PC mitverfolgen, wie in der Ratssitzung über wichtige Themen der Stadt diskutiert wird – das ist ein Plan, bei dem sich Die Linke und die AfD mal einig sind. Den entsprechenden Antrag auf Direktübertragung der AfD vom Dezember hat die Stadtverwaltung pünktlich zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses geprüft. Erstes Ergebnis: Aus technischen und datenschutzrechtlichen Gründen sei es derzeit nicht möglich, Live-Videoübertragung aus dem Rathaus zu realisieren. Zum einen würde der Webserver der Stadt der Datenlast nicht standhalten und zum anderen müsste jedes Ratsmitglied einwilligen. Das sei ohnehin erst der zweite Schritt, meinte Henning Rehse von der WNKUWG. Zunächst müsse geklärt werden, ob eine Live-Übertragung überhaupt gewünscht sei. Denn das sieht zumindest Oliver Platt, Bürgerforum, problematisch: „Die Vorsichtigen trauen sich dann vielleicht nicht mehr ans Rednerpult. Und das wäre ein Handicap für die Debatte“, sagte er und fügte hinzu: „Wir sind schließlich Ehrenamtler und keine Politprofis.“ Außerdem würde es genügend andere Plattformen geben, um sich darzustellen.

Als „Luftdiskussion um nichts“ wertete Bernhard Meiski (CDU) die Frage ob es einen Livestream geben soll oder nicht. „Bundestagsdebatten sind schließlich auch kein Quotenbringer“, sagte er. Für wenige Zuschauer seien die Kosten von etwa 1000 Euro pro Monat zu hoch. Bei den Streaming-Kosten alleine würde es auch nicht bleiben, stellte Bürgermeisterin Marion Lück klar: „Wir brauchen dann auch zusätzliches Personal, weil die Technik auf- und abgebaut werden muss.“ Dass die Verwaltung dennoch nach weiteren Möglichkeiten suchen soll, regte Stefan Janosi, Grüne, an. Schließlich würde Rats-TV in anderen Kommunen bereits funktionieren. Auch die SPD stimme der Idee grundsätzlich zu, sagte Jochen Bilstein und fügte augenzwinkernd hinzu: „Aber vielleicht wäre es gut, wenn im Ratssaal erstmal alle Lämpchen an den Mikrophonen leuchten, wenn sie an sind, bevor wir über Rats-TV sprechen.“ Den kleinen Seitenhieb ließ Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, natürlich nicht auf sich sitzen: „Die Lämpchen gibt es nicht mehr, aber ich kann gerne eine neue Anlage kaufen.“ Die wird es nicht geben, aber zumindest kündigte Bürgermeisterin Lück an: „Wir stellen die Kosten für ein Rats-TV nochmal neu zusammen, fragen interkommunal ab, wie die Erfahrungen sind und kommen mit der Diskussion nochmal zurück.“

Was halten denn die Wermelskirchener von einer Live-Übertragung aus dem Rathaus? Schreiben Sie uns unter Stichwort: Rats-TV an wermelskirchen@bergische-morgenpost.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort