Wasserstände an Wupper und Eschbach Hochwasser: Brückenbau im Zeitplan

Unterburg · Der Wasserpegel der Wupper ist hoch, nach Einschätzung des Wupperverbandes liegt er aber noch im unkritischen Bereich. Die Arbeiten an der neuen Wupperbrücke mussten gleichwohl kurzfristig eingestellt werden.

 Der Pegelstand des Eschbachs in Unterburg kam in den vergangenen Tagen trotz heftiger Regenfälle nicht in den kritischen Bereich.

Der Pegelstand des Eschbachs in Unterburg kam in den vergangenen Tagen trotz heftiger Regenfälle nicht in den kritischen Bereich.

Foto: Uwe Vetter

Die Wupper führt aktuell deutlich mehr Wasser als üblich. Schneeschmelze und heftige Regenfälle waren die Ursache. „Am Freitag war es extrem, da ist das Wasser schon über die Spundwände eingetreten“, sagt Dominik Radtke mit Blick auf die neue Wupperbrücke zwischen Haasenmühle und Nesselrath. Dem Bauleiter von der mit dem Brückenbau beauftragten Firma Heitkamp blieb von daher nichts anderes übrig, als die Bauarbeiten vorübergehend einzustellen: „Sicherheit geht vor“, sagt Radtke.

Am Wochenende hat sich die Hochwasser-Situation allerdings gebessert. „Das Wasser ist zwar immer noch sehr hoch, aber deutlich niedriger als am Freitag“, erklärt der Bauleiter im Gespräch mit unserer Redaktion. Gleichwohl konnten am Montag die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. Da, wo es erforderlich war, wurden kleinere Hochwasserschäden repariert. Allerdings hat man den Wasserpegel stets genau im Blick: „Möglicherweise soll beziehungsweise könnte am Mittwoch der Wasserstand wieder steigen“, sagt Dominik Radtke.

Endspurt ist beim Bau der Wupperbrücke zwischen Solingen und Leichlingen dennoch angesagt. Spielt das Wetter beziehungsweise das Wasser mit, dann soll die neue Brücke im nächsten Monat fertiggestellt sein. „Wir liegen im Zeitplan. Die Brücke ist abgesenkt, ab Donnerstag wollen wir die Brückenlager gießen“, sagt der Bauleiter zum Stand der Dinge. Eine sogenannte Übergangskonstruktion müsse noch aufgebracht werden, schließlich steht noch das Abdichten der Brücke an. Letzteres steht in knapp zwei Wochen auf dem Arbeitsprogramm.

Die Wupper aufwärts in Richtung Burg stand in den vergangenen Tagen ebenfalls unter Beobachtung – von Feuerwehr und Wupperverband. Denn der Pegel der Wupper ist überdurchschnittlich hoch. Am Montag erreichte er gegen 11 Uhr immer noch einen Wert von 1,74 Metern. Vergangenen Freitag hatte er indes bei über 2,67 Metern gelegen – nicht mehr weit entfernt vom Hochwasseralarm.

 In Unterburg fließt der Eschbach in die Wupper. Die führt zurzeit viel Wasser. Weitre Regenfälle sind angesagt.

In Unterburg fließt der Eschbach in die Wupper. Die führt zurzeit viel Wasser. Weitre Regenfälle sind angesagt.

Foto: Uwe Vetter

Was die Solinger Feuerwehr nach entsprechenden Informationen des Hydrologen des Wupperverbandes auf den Plan brachte: „Vorsorglich haben wir am Freitag den Parkplatz auf der Wupperinsel gesperrt. Der hätte überspült werden können“, sagt Feuerwehr-Chef Dr. Ottmar Müller. Am Wochenende habe sich die Hochwasserlage aber wieder entspannt. „Bereits am Samstag haben wir die Parkplatz-Sperrung wieder aufgehoben“, sagt Müller.

Der Leiter der klingenstädtischen Feuerwehr lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Wupperverband: „Wir haben hier ein gutes System, und am Eschbach Richtung Wermelskirchen war die Lage sehr entspannt.“ Denn gerade erst vor wenigen Monaten waren die Bauarbeiten zum umfassenden Hochwasserschutz am Eschbach, der in Unterburg in die Wupper fließt, fertiggestellt worden. Auf einer Länge von rund 600 Metern wurde das Bachbett um bis zu 1,60 Meter tiefer gelegt. Mit Erfolg, wie sich jetzt bei der ersten Bewährungsprobe zeigte.

Allerdings, schränkt der Wupperverband ein, waren die Pegelwerte am Wochenende unkritisch und hätten auch unter den alten Bedingungen nicht dazu geführt, dass der Eschbach über die Ufer tritt. Vermehrte Regenfälle sind nun aber bis Donnerstag wieder angesagt. Nach Einschätzung des Wupperverbandes werden aber auch diese nicht kritisch sein. „Unser Hydrologe hält die Lage durchgehend im Blick und aktualisiert rollierend die Prognose“, sagt Ilona Weyer vom Wupperverband.

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