Mehr Platz für Wohnbau gesucht Wo steckt noch Bauland?

Wermelskirchen · Stadtgebiet wird nach möglichen Entwicklungsflächen durchforstet.

 Das Neubaugebiet Eifgenblick gehört zu den jüngeren Projekten, mit dem mehr Wohnraum geschaffen werden sollte.

Das Neubaugebiet Eifgenblick gehört zu den jüngeren Projekten, mit dem mehr Wohnraum geschaffen werden sollte.

Foto: Solveig Pudelski

Viele suchen händeringend ein Braugrundstück. Doch wo sind noch Flächen in der Stadt, die bebaut werden dürfen? Um diese Frage geht es in den nächsten Jahren. Denn die bürgerliche Mehrheit in der Politik setzt auf Wachstum der Stadt, die Einwohnerzahl soll mittel- bis langfristig auf 40.000 Einwohner wachsen. Das setzt vor allem voraus, dass Flächen für Wohnbebauung angeboten werden, für Kindergärten und Schulen. Ein kommunales Baulandmanagement, das die Politik zu Jahresbeginn beschlossen hat, ist ein Instrument, mit dem der Markt reguliert, gewünschte Nutzungen aufgezeigt werden.

Schon jetzt muss auf weiteren Grundstücken Baurecht geschaffen werden. Allein wenn Wermelskirchen die Einwohnerzahl auf dem derzeitigen Stand halten will, müssen jährlich 50 bis 70 neue Wohneinheiten hinzukommen. Kein ausreichender Wohnraum bedeutet Abwanderung.

Der Politik wurde nun in nicht-öffentlicher Sitzung vorgestellt, welche Flächen unter welchen Gesichtspunkten untersucht werden könnten, um potenzielle Entwicklungsflächen herauszufiltern. Es gibt nach Angaben von Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, Ausschlusskriterien, somit grundsätzlich eine Reihe von Punkten, die vorab geprüft werden müssen: Ist der Bereich ein Naturschutzgebiet, ein Areal fernab jeglicher Siedlungsbereiche, Wasserschutzzone, liegen im Boden Gasfernleitungen, gibt es Hochspannungsmasten, vorgeschriebene Abstandsflächen zur Autobahn – wie sieht es in Sachen Flora-Fauna-Habitat aus? Das Beispiel Rot-Kreuz-Straße zeigt, dass Baupläne am Artenschutz scheitern können: Dort brütet der schützenswerte Gartenrotschwanz, ein kleiner Vogel, der einst sehr verbreitet war, inzwischen aus zu sterben droht und hier auf dem Grundstück in Krankenhausnähe passende Lebensbedingungen gefunden hat. Bauen ist daher nicht möglich.

Aufgezeigt wurde den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr, was nach erster Durchforstung des Stadtgebiets in Sachen Flächenentwicklung geht und was nicht. Marner: „Die potenziellen Flächen müssen dann kategorisiert und priorisiert werden.“

In der zweiten Jahreshälfte soll das Baulandmanagement der Politik zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Weil viele Grundstücke in Privatbesitz sind, werde die Stadt später auf die Eigentümer zugehen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Ziel sei ein Mischmarkt aus bezahlbaren Wohnungen und Einfamilienhäusern.

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