In Wermelskirchen Ex-Bürgermeister Bleek bedauert Ausfall des Neujahrs-Empfangs

Wermelskirchen · „Es ist schade, dass es keinen Neujahrs-Empfang gibt, denn so ein Treffen der Akteure tut einer Stadt ganz gut“, sagt Wermelskirchens ehemaliger Bürgermeister Rainer Bleek.

Rainer Bleek war bis 2020 Bürgermeister in Wermelskirchen.

Rainer Bleek war bis 2020 Bürgermeister in Wermelskirchen.

Foto: Kathrin Kellermann

Der ehemalige Bürgermeister Rainer Bleek (SPD) widerspricht der Einschätzung unserer Redaktion, dass er den städtischen Neujahrs-Empfang mit der Integration der „Sportler des Jahres“-Ehrung in das Programm beleben wollte. „Dieser Interpretation kann ich nicht zustimmen. Ich habe die Neujahrs-Empfänge neu ausgerichtet, nachdem mein Vorgänger Eric Weik die ja eher wie einen Ball organisiert hatte“, sagt Rainer Bleek im Gespräch mit unserer Redaktion: „Mein Ziel war dabei, dass sich die Community aus Kommunalpolitik, Verwaltung und Verbänden etc. trifft.“

Dafür habe er die Neujahrs-Empfänge, zu denen er als Bürgermeister geladen habe, stets unter ein Motto oder einen Themenschwerpunkt gestellt: In 2017 habe sich der Neujahrs-Empfang um das Ehrenamt gedreht, 2018 sei es um Entwicklungen der Zukunft wie Künstliche Intelligenz und Robotic sowie deren Auswirkungen gegangen. „Und im Folgejahr war Fachkräftemangel und die Einstellung der Nachwuchsgenerationen zur Arbeit – Stichwort: Work-Life-Balance – das Thema“, erinnert der heute 68-Jährige. Erst in 2020 als kurz vor Eintreten der Corona-Pandemie der städtische Neujahrs-Empfang zuletzt stattfand und es vor allem um den Schwerpunkt „70 Jahre Grundgesetz“ gegangen sei, habe er die „Sportler des Jahres“-Ehrung als „Ergänzung“ hinzugenommen, stellt Rainer Bleek fest: „Mein Ziel war immer, dass der Neujahrs-Empfang Gelegenheit gibt, über den Tellerrand zu schauen und Entwicklungen zu erkennen, damit diese bei den kommunalpolitischen Entscheidungen Berücksichtigung finden.“

Letztlich zeige die Gegenwart, dass diese Themen der vergangenen Neujahrs-Empfänge aktuell seien, bemerkt Rainer Bleek: „Der Fachkräftemangel ist da und junge Menschen binden sich nicht mehr gerne langfristig und vorbehaltlos an Unternehmen. Künstliche Intelligenz rückt mehr und mehr in den Alltag – sie ermöglicht, dass darüber nachgedacht wird, Landwirtschaft in Hochhäusern zu betreiben.“

Aus seiner Sicht sei das Vorgehen von Bürgermeisterin Marion Lück, die „Sportler des Jahres“-Ehrung vom Neujahrs-Empfang loszulösen, „eine ganz gute Lösung“, blickt Rainer Bleek auf den jetzigen Stand der Dinge, aber: „Es ist schade, dass es keinen Neujahrs-Empfang gibt, denn so ein Treffen der Akteure tut einer Stadt ganz gut.“

Auf Anfrage unserer Redaktion hate Bürgermeisterin Mario Lück angekündigt, dass es zum Start in das Jahr 2023 keinen städtischen Neujahrs-Empfang geben wird (wir berichteten). Als Gründe führte die Bürgermeisterin die Unwägbarkeiten durch Corona, das anstehende Stadt-Jubiläum und auch die finanzielle Lage der Stadt an.

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