Modellprojekt im Kreis Rhein-Berg-Pflegeberatung will Angehörige stärken

Rhein-Berg · Die Pflegeberatung des Rheinisch-Bergischen Kreises nimmt an dem Modellprojekt „Casemanagement für pflegende Angehörige“ teil und bietet Beratung an.

 Die Pflegeberater nehmen mit den pflegenden Angehörigen in Gesprächen jeweils die individuellen Situationen in den Blick.

Die Pflegeberater nehmen mit den pflegenden Angehörigen in Gesprächen jeweils die individuellen Situationen in den Blick.

Foto: dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert

Die Pflegeberatung des Rheinisch-Bergischen Kreises in Bergisch-Gladbach, Kürten, Overath, Rösrath und Wermelskirchen nimmt an dem Modellprojekt „Casemanagement für pflegende Angehörige“ teil und bietet Beratung sowie Unterstützung für Menschen an, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen.

„Die Pflege im eigenen Zuhause kann eine sinngebende, aber auch herausfordernde Aufgabe sein. Viele Angehörige stoßen aufgrund der hohen Belastungen durch die Versorgung der Pflegebedürftigen an ihre körperlichen und seelischen Grenzen und können zum Beispiel Erschöpfungszustände erleiden“, stellt der Rheinisch-Bergische Kreis fest. An diesem punkt setze das Angebot der Pflegeberatung für pflegende Angehörige an.

Die Pflegeberater nehmen gemeinsam mit den pflegenden Angehörigen in Gesprächen jeweils die individuellen Situationen in den Blick. Es werden Bedürfnisse und Entlastungswünsche der Pflegenden ermittelt und gemeinsam Lösungen für eine gute Balance zwischen Angehörigenpflege und Selbstfürsorge entwickelt, kündigt die Kreisverwaltung an. Die Angehörigen lernen, Kraft zu tanken, sie erhalten ergänzende Informationen und es wird ihnen ermöglicht, neue Perspektiven einzunehmen. So würden individuelle Entlastungseinheiten in den Alltag integriert.

Bei Fragen können sich Interessierte unter ☏ 02202 / 136478 oder per E-Mail an pflegeberatung@rbk-online.de an die Pflegeberaterin Claudia Herzog wenden. Träger des Modellprojekts „Casemanagement für pflegende Angehörige“ ist „AW Kur und Erholung“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Westliches Westfalen. Auf Wunsch können Angehörige zusätzlich an einer wissenschaftlichen Befragung und Auswertung durch die Fachhochschule Bielefeld teilnehmen.

Im vergangenen Jahr standen die Senioren- und Pflegeberatung in der politischen Diskussion. Der Grund: Sowohl die Stadtverwaltung Wermelskirchen als auch die Kommunalpoltik sträubten sich gegen das Ansinnen des Kreises, die in seiner Trägerschaft befindliche Pflegeberatung in eigene Regie zu nehmen. Wermelskirchen hätte lieber weiterhin die Pflege- und Seniorenberatung aus einer Hand vor Ort durchgeführt – gegen einen finanziellen Zuschuss vom Kreis, am liebsten sogar mit einer Erhöhung, um die Senioren- und Pflegeberatung um mindestens eine halbe Stelle aufzustocken. Diese Forderung setze sich nicht durch, seit 1. Oktober 2022 hat die Kreisverwaltung die Pflegeberatung in die Hände „seiner“ Mitarbeiterin Claudia Herzog gelegt. Seither übernimmt bei der Stadt Wermelskirchen Sabine Salamon die Seniorenberatung.

Eine Terminabsprache mit der Pflegeberatung ist telefonisch oder per E-Mail erforderlich. Zu den Sprechzeiten montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr sowie montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr nimmt die Pflegeberatung Anliegen entgegen. Zusätzliche Sprechzeiten sind nach Vereinbarung möglich.

(sng)
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