Abgerechnet werden muss verbrauchsabhängig Die wichtigsten Tipps zur Heizkostenabrechnung

Mieter haben dem Mieterverein zufolge ein 15-prozentiges Kürzungsrecht.

 Andreas Plewe vom Mieterverein Wermelskirchen/Remscheid rät, die Heizkostenabrechnung genau zu prüfen.

Andreas Plewe vom Mieterverein Wermelskirchen/Remscheid rät, die Heizkostenabrechnung genau zu prüfen.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

(pd) Immer wieder Ärger mit der Heizkostenabrechnung? Andreas Plewe vom Mieterverein Remscheid Mietervereins Remscheid, Wermelskirchen und Umgebung gibt ein paar Tipps.

Wie werden die Heizkosten bei Mietern generell abrechnet?

Plewe Werden Mehrfamilienhäuser von einer Zentralheizung versorgt, müssen die anfallenden Heizkosten mindestens zu 50 Prozent verbrauchsabhängig auf die Mieterhaushalte oder Wohnungseigentümerhaushalte verteilt werden. Dazu müssen alle Räume der Wohnung mit Erfassungssystemen (zum Beispiel Heizkostenverteilern) ausgestattet sein, die einmal im Jahr abgelesen werden.

Kann der Vermieter nicht über den Mietvertrag an der Schraube drehen?

Plewe Auch per Mietvertrag kann nichts anderes bestimmt werden. Die Verteilung der Heizkosten ausschließlich nach Wohnfläche oder die Vereinbarung einer so genannten Warmmiete, bei der die Heizkosten in der Miete enthalten sind, oder eine Heizkostenpauschale, über die nicht abgerechnet werden muss, sind unzulässig.

Gibt es keine Ausnahmeregelungen?

Plewe Ausnahmen vom Grundsatz der verbrauchsabhängigen Heizkostenabrechnung gibt es praktisch nur in so genannten Passivhäusern, in denen so gut wir keine Heizenergie benötigt wird, oder in Häusern mit besonders energiesparenden Heizungsanlagen, wie zum Beispiel Wärmepumpen oder Solaranlagen.

Was kann man als Mieter unternehmen, wenn der Vermieter die Heizkosten einfach auf alle Mieter aufteilt?

Plewe Rechnet der Vermieter nicht verbrauchsabhängig ab, sondern verteilt die Heizkosten zum Beispiel ausschließlich nach der Wohnfläche auf die Mieter des Hauses, haben diese ein 15-prozentiges Kürzungsrecht. Sie können von der Heizkostenabrechnung des Vermieters also 15 Prozent abziehen. So steht es im Gesetz, der sogenannten Heizkostenverordnung.

Gibt es dafür typische Fälle?

Plewe Ja, zum Beispiel: Die Wohnung ist gar nicht erst mit Erfassungsgeräten ausgestattet. Es gibt in der Wohnung Erfassungsgeräte, sie sind aber zum Beispiel falsch montiert, liefern keine verwertbaren Ergebnisse. Die Erfassungsgeräte sind in der laufenden Abrechnungsperiode ausgefallen oder aus anderen zwingenden Gründen können mehr als 25 Prozent der Wohnfläche des Hauses verbrauchsabhängig abgerechnet werden. Sind weniger als 25 Prozent der Wohnfläche betroffen, kann der Vermieter den Verbrauch schätzen und ein Kürzungsrecht ist ausgeschlossen.

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