Außerhalb der Öffnungszeit abgewiesen worden Bürger fordert: „Wertstoffhof täglich öffnen“

Am Bürgermonitor der Redaktion beklagte ein Wermelskirchener, dass er abgewiesen wurde, weil er außerhalb der Öffnungszeit vorfuhr. Stadt spricht von Testphase.

 Da gehört der Elektromüll nicht hin: in die Restmülltonne. Aber der Wertstoffhof hat in der Woche nicht immer geöffnet.

Da gehört der Elektromüll nicht hin: in die Restmülltonne. Aber der Wertstoffhof hat in der Woche nicht immer geöffnet.

Foto: Udo Teifel

Eigentlich wollte ein Wermelskirchener Bürger auf dem Weg zum Einkauf auf dem Wertstoffhof eine alte, defekte Kaffeemaschine entsorgen. Doch er wurde abgewiesen. Mit dem Hinweis, dass der Wertstoffhof an diesem Tag nicht für Bürger geöffnet sei, musste er unverrichteter Dinge umkehren. „Die Öffnungszeiten sind nicht bürgerfreundlich“, meinte der Anrufer am Bürgermonitor der Redaktion, der seinen Namen öffentlich nicht preisgeben wollte. Er befürchte, dass die Öffnungszeiten an „nur drei Tagen“ dazu führen, dass der ein oder andere Abgewiesene seine Abfälle illegal im Wald entsorgt. Er wünsche sich tägliche Öffnungszeiten, früher sei dies doch auch möglich gewesen.

„Bisher haben wir keine Rückmeldungen oder Beschwerden über zu geringe Öffnungszeiten des Wertstoffhofs erhalten,  weder telefonisch noch am Mängelmelder der Stadt“, sagt Dirk Irlenbusch, der als Kämmerer auch für diesen Bereich zuständig ist, auf Nachfrage dieser Redaktion. In diesem Zusammenhang erinnert er noch einmal daran, dass es an der Albert-Einstein-Straße vor Eröffnung des Wertstoffhofs keine entsprechende Entsorgungsmöglichkeit gab.

Wie berichtet, war die Sammelstelle vorher ein privat betriebener Wertstoffhof von Reterra für gewerbliche Kunden und nur acht Mal im Jahr für Bürger geöffnet, die ihren Grünschnitt entsorgen durften. Dass Bürger auch anderen Abfall loswerden durften, war eine Kulanzsache solange es die betrieblichen Gegebenheiten zuließen. Den ersten kommunalen Wertstoffhof hat der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV), der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, und das Tochterunternehmen Avea zum 1. Januar eingerichtet. Irlenbusch: „Auf ausdrücklichen Wunsch von Bürgermeister Bleek ist der Wertstoffhof jeden Samstag geöffnet.“

In den nächsten Wochen und Monaten werde die Stadt aber im Blick behalten, wie sich die Öffnungszeiten bewähren und  ein erstes Fazit zu der „Testphase“ ziehen und dann prüfen, ob sie nachjustiert werden müssen. Dazu würden Gespräche mit Politik, dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) und den Tochterunternehmen Revea und Avea geführt. Eins sei aber klar: Mehr Service heißt höhere Kosten. Wenn die Öffnungszeiten ausgeweitet werden, würden die Abfallgebühren „spürbar steigen“. Die müsse jeder Gebührenzahler entrichten, ob er den Wertstoffhof nutzt oder nicht. Irlenbusch: „Wir müssen einen vernünftigen Mittelweg finden.“ Mit dem Angebot in größeren Nachbarstädten wie Remscheid, die den Wertstoffhof täglich öffnet, werde Wermelskirchen als Kleinstadt aber nicht mithalten können.

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