Wermelskirchen VHS: "Jugendamt hat Blockhaus vorgeschlagen"

Wermelskirchen · Die Volkshochschule Bergisch Land fühlt sich, weil künftig kostenfreier Nutzer der Blockhütte Braunsberg, als "Buhmann" in der Öffentlichkeit dargestellt. VHS-Direktor Klaus Miesen rechnete vor und rechtfertigte jetzt die Nutzung durch seine Einrichtung.

So habe das Jugendamt für das Herbstsemester 2011 Betriebskosten von etwa 800 Euro für Reinigung, Wasser, Heizung und Strom kalkuliert: "Es geht also um etwa 2000 Euro im Jahr." Als es um das Ende der städtischen Kinder- und Jugendarbeit im Sommer vorigen Jahres ging, rechnete das Jugendamt noch anders — damals wollte die Stadtverwaltung 42 000 Euro einsparen: 30 000 Euro Personalkosten, 12 000 Euro waren für Nebenkosten veranschlagt.

Unterrichtsräume sind rar

Miesen betonte, dass mit der Nutzung der Blockhütte durch die Volkshochschule nicht nur das VHS-Angebot für junge Eltern aufrecht erhalten werden könne, sondern auch die "pädagogisch nützliche Blockhütte vor Verfall oder Abriss" bewahrt werde. "Es bleibt ja noch viel Raum und Zeit außerhalb der VHS-Kurszeiten, die auch andere Einrichtungen pädagogisch nutzen könnten", so Miesen.

Bei der Nutzung der städtischen Blockhütte durch die VHS muss die Stadt die Betriebskosten übernehmen, da dies so unter den Städten Wermelskirchen, Burscheid und Leichlingen als Träger der VHS in der Satzung festgelegt sei. Die anderen Städte wären sicher nicht bereit, die Betriebskosten des Blockhauses mitzufinanzieren. Eine Umlage auf VHS-Teilnehmer schließt Miesen aus: "Dann wären die Kurse zu teuer."

Dass die VHS überhaupt ins Blockhaus umzieht, hat nach Darstellung Miesens damit zu tun, dass freie Unterrichtsräume für Vormittagsunterricht rar seien. "Die Eltern-/Kindkurse der VHS mussten schon mehrfach umziehen, bis wir zuletzt in der Kita Danziger Straße untergebracht wurden." Auch dort habe die Stadt die Betriebskosten getragen.

Diese Räume werden nun von der Stadt für andere Zwecke benötigt. "Das Jugendamt hat uns die Hütte vorgeschlagen. Aufgrund der Lage ist dies eine pädagogisch sinnvolle Weiternutzung." Es werde kein neues VHS-Angebot aufgebaut: "Wir führen nur die vier bisherigen Kurse weiter", so Miesen.

Für viele junge Eltern seien diese Kurse so attraktiv, dass sie bereit seien, sich mit Fragen zu Erziehung und Lebensgestaltung zu beschäftigen. "In den letzten vier Jahren haben 228 Mütter oder Väter zwei bis drei Semester lang diese Kurse mit ihren Kindern in der Kita Danziger Straße besucht."

(RP)
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