Wermelskirchen Bald ein Schulzentrum Ost?

Wermelskirchen · Die Politiker denken um: Die Realschulmensa steht nicht mehr im Mittelpunkt. Jetzt wird eine Aufgabe des Realschulgebäudes immer wahrscheinlicher sowie der Umzug der Realschule in die Hauptschule.

Die Schullandschaft gerät ins Rutschen. Nur noch 27, maximal 30 Kinder werden im nächsten Schuljahr voraussichtlich für die Hauptschule übrig bleiben. Auch die Realschule wird erheblich schrumpfen, wie Andreas Voß vom Schulamt jetzt anhand der neu berechneten und aktualisierten Landesdaten zur Schulentwicklung am Donnerstag dem Verwaltungsvorstand nachweisen wird. Ganz neu bedenken wollen deshalb jetzt die Politiker, was aus Hauptschule und Realschule werden soll. Dabei wird der Gedanke einer Zusammenlegung immer konkreter.

Für das Bürgerforum kann Fraktionsvorsitzender Friedel Burghoff schon eine ganz klares Abstimmungsverhalten für die anstehende Ratssondersitzung zum Thema PCB und Mensa in der Realschule bekanntgeben: "Wir werden dafür stimmen, das Realschulgebäude aufzugeben", sagt Burghoff. Eine Zusammenlegung der Realschule mit der Hauptschule in deren Gebäude und dazu die Einbeziehung der benachbarten Grundschule Ost hält Burghoff für eine gangbare Lösung. Schließlich gehe es in erster Linie um die Gesundheit der Schüler und Lehrer, die im jetzigen Realschulgebäude nicht mehr 100prozentig gewährleistet sei.

"Wir hätten nachfragen müssen"

Er ärgere sich aber über sich selbst und letztlich auch über diejenigen bei der Verwaltung, die es besser hätten wissen müssen, dass die PCB-Belastung in der Realschule derart habe in Vergessenheit geraten können: "Wir Politiker hätten nachfragen müssen", meint Burghoff.

SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Bilstein signalisierte im BM-Gespräch einen möglichen Richtungswechsel seiner Fraktion in der Frage der Realschulmensa. "Wir müssen die Sachlage jetzt ganz neu bedenken und entscheiden", sagte er und bezog sich auf die überraschende Dramatik, die die Neuberechnungen zur Schulentwicklung aufkommen lassen.

CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Schmitz äußert sich ähnlich: "Bisher haben wir sehr viel im Nebel gestochert. Die CDU brauchte für ihre Entscheidung im Rat über die Alternativen "Mensabau und Sanierung" oder "Aufgabe der Realschule und Umzug in die Hauptschule" eine Faktenaufstellung der jeweiligen Vor- und Nachteile. Die Empfehlung des Schulausschusses für die Fortsetzung des Mensabaus könne durch solche Fakten nämlich bereits wieder überholt sein, räumt Schmitz ein. "Wenn ich heute die Hand heben müsste, dann wüsste ich nicht wozu. Die ganze Sachlage ist verwirrend und verschwommen", gibt Schmitz zu. Deshalb hoffe er auch auf eine eindeutige Faktenlage, um mit den berechtigten Sorgen und Emotionen der Realschuleltern und -lehrer besser umgehen zu können.

(RP)