In Wermelskirchen Tausende Besucher beim Kirchenbasar

Wermelskirchen · Schnäppchenjäger tragen mehr als 13.000 Euro für den guten Zweck zusammen und freuen sich über wachsende Auswahl.

 Schnäppchenjäger im Gemeindehaus: Da war für jeden etwas dabei.   Foto: Jürgen MOll

Schnäppchenjäger im Gemeindehaus: Da war für jeden etwas dabei. Foto: Jürgen MOll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Emma ist in ihrem Element. „Wenn Sie die Lampe kaufen, dann schenke ich Ihnen die Glühbirne noch dazu“, sagt die Zwölfjährige zu der Frau, die noch etwas ratlos das Angebot studiert. Aber dann kann die Dame dem Charme der jungen Verkäuferin nicht widerstehen – und nimmt Lampe und Glühbirne. Emma strahlt und spricht schon den nächsten Besucher des großen Stadtkirchenbasars an. Auch Willi Brust muss lächeln: „Wir haben heute eine ganz fleißige Assistentin“, sagt er dann und widmet sich selbst einem Besucher. Schließlich ist er längst ein alter Hase, wenn es darum geht, die Menschen für den guten Zweck für eine Lampe, zwei Tassen oder einen Dampfgarer zu begeistern.

Emma und Willi Brust gehören zu mehr als 120 ehrenamtlichen Helfern, die am Samstag beim Basar im Gemeindezentrum am Markt im Einsatz sind. Schon beim Aufbau hatten viele helfende Hände mit angepackt, als dann am Samstagmorgen um 9 Uhr der Startschuss fiel und den vielen wartenden Besuchern die Türen geöffnet wurden, da brachten sich vor allem die Verkäufer in Stellung. Willi Brust und Emma, Kerstin Abbas, die Strickwaren verkauft oder die älteren Damen der Gemeinde, die jedes Jahr die Oberbekleidung übernehmen. Und vor allem in den ersten Minuten haben sie alle Hände voll zu tun: Denn mit den Wartenden suchen sich bereits traditionell auch professionelle Schnäppchenjäger ihren Weg durch die Räume. Mit geübtem Blick machen sie besondere Schätzchen aus und greifen zu. Bis zum Nachmittag sind dann Tausende Besucher unterwegs – stöbern zwischen den unzähligen Büchern, bei der riesigen Auswahl von Porzellan und Glas, bei Kinderspielsachen und Dekoartikeln, bei Elektrozubehör, Taschen und Decken, bei Kinderbüchern und gebrauchter Kleidung.

„Die Spenden nehmen in den vergangenen Jahren weiter zu“, sagt Caroline Beneking-Fischer vom Organisationsteam. Leider werde auch viel Müll abgegeben, aber auch echte Raritäten, gut erhaltene Kleidung und viele kleine Schätzchen seien unter den Spenden. Viele von ihnen finden am Samstag einen neuen Besitzer. Das sei schließlich auch eine Einstellungssache, erklärt eine Dame beim Mittagessen. Man müsse doch nicht alles neu kaufen, vieles könne auch gebraucht genutzt werden. Andere freuen sich über die niedrigen Preise, über Schuhe, die nur ein paar Euro kosten, einen Wintermantel, für den nur ein paar Münzen fällig werden. Auch, wer auf der Suche nach selbst gemachter Marmelade oder Eierlikör, Strickwaren oder Schreinerarbeiten ist, wird beim Basar fündig.

„Und obwohl wirklich viel los ist und es manchmal auch eng wird, ist die Stimmung gut“, sagt Caroline Beneking-Fischer. So bleiben viele Besucher zum Mittagessen, lassen sich Erbsensuppe schmecken, kaufen Mutzen oder Waffeln mit Reis und nehmen für Zuhause ein Tablett selbstgebackenen Kuchen mit.
Am Ende des Tages haben sich die Stände im Gemeindehaus und in der CVJM-Etage deutlich geleert. Die restlichen Stücke spendet das Organisationsteam weiter – dafür gibt es Vereinbarungen mit dem Sozialkaufhaus in Remscheid. Als sich die Türen dann hinter den letzten Besuchern schließen, machen die Ehrenamtlichen einen Kassensturz. Rund 15.000 Euro sind zusammengekommen. Und das bedeutet: Nach den Abzügen für die Kosten bleiben 13.000 Euro für den guten Zweck.

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