Rund 120 Ehrenamtliche im Einsatz Basar bringt mehr als 13.000 Euro ein

Wermelskirchen · Zum 44. Mal fand am Samstag der beliebte Basar der Evangelischen Kirchengemeinde am Markt statt.

 Viel zu stöbern, staunen und schauen gab es beim Stadtkirchenbasar im Gemeindezentrum.

Viel zu stöbern, staunen und schauen gab es beim Stadtkirchenbasar im Gemeindezentrum.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Der konzentrierte Blick schweift aufmerksam über die Geräte, über Taschen und Porzellan. Irgendwo zwischen den unzähligen Verkaufsstücken könnte ein echtes Schnäppchen lauern, ein wertvoller Schatz, der nur gehoben werden will. Und der Experte unter den Schnäppchenjägern weiß, wie er ihn erkennt. Willi Brust berät, wo er kann, hilft bei Unentschlossenen fröhlich nach, indem er noch Gratis-Kabel obendrauf legt und bietet auch seine Unterstützung an, sollte ein Kunde das Elektro-Gerät seiner Wahl vorher noch ausprobieren wollen. Schließlich hat der ehrenamtliche Verkäufer mindestens so viel Basar-Erfahrung wie die Schnäppchenjäger selbst.

Fast 120 Ehrenamtliche wie Willi Brust sind am Samstag im Evangelischen Gemeindezentrum am Markt im Einsatz, um die Scharen der Schnäppchenjäger, um Gemeindeglieder und flanierende Familien zu beraten und ihnen den Einkauf von Büchern und Kleidung, von Selbstgemachtem, Geschirr, Spielwaren, Taschen, Teppichen und Porzellan schmackhaft zu machen. „Viele der Ehrenamtlichen engagieren sich seit Jahrzehnten“, erzählt Carolin Beneking-Fischer vom Organisationsteam. Wieder sind sie einsatzbereit für den traditionellen Basar – ganz unabhängig von ihrem Alter. Seit 44 Jahren lädt die evangelische Kirchengemeinde zum großen Basar ins Gemeindezentrum ein – und seit 44 Jahren sind die Schlangen vor den Türen beim Einlass in der Frühe lang. Fast ebenso treu hält sich der gute Ruf des rustikalen Essens: Erbsensuppe und Würstchen werden ebenso gerne gewählt wie Mutzen und Kaffee – und manch einer verbringt kurzerhand zwei, auch mal drei Stunden im lebendigen Getümmel, freut sich über Begegnungen und ein Gespräch. Dabei entdecken die Besucher am Samstag auch selbst gemachten Eierlikör, warme Wollsocken und genähte Mützen, Schals und Täschchen des Nähkreises, der sich im Rahmen der Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“ einmal in der Woche trifft.

Dazu können die Besucher auf zwei Etagen zwischen Buchrücken und Weihnachtsdeko, zwischen Kinderspielzeug und Kleidung aus zweiter Hand stöbern. „Wir bekommen sehr viele Spenden“, erzählt Carolin Beneking-Fischer. An drei Wochenenden im vergangenen Jahr öffneten die Ehrenamtlichen des Organisationsteams das Abstelllager: „Wir wissen dann gar nicht mehr, wo wir alles unterbringen sollen“, räumt Beneking-Fischer ein. Deswegen wird vorsortiert. Was am Ende übrig bleibt, wird gespendet – an das Sozialkaufhaus und wohltätige Organisationen.

Der Verkaufserlös kommt seit jeher dem guten Zweck zugute. Insgesamt 13.000 Euro zählten die Ehrenamtlichen am Samstagabend nach Abzügen. Das Geld kommt Kerstin Abbas und ihrem Projekt mit Straßenkindern in Peru ebenso zugute wie der Kongo-Arbeit von Peter Gohl, Britta Wagner und ihrer Arbeit in Afrika, der Katastrophenhilfe in Indonesien, dem Kindergarten in der afrikanischen Partnergemeinde Potchefstroom, der Diakonie in Kosovo und dem Armin Hoppmann-Kinderheim in Geita.

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