Wermelskirchen Leßenich und Bleek treffen in Stichwahl aufeinander

Wermelskirchen · Stefan Leßenich (CDU) erhält bei der Bürgermeisterwahl die meisten Stimmen – er verpasst aber die absolute Mehrheit. Rainer Bleek (SPD) hat sein Ziel erreicht: Er geht mit dem CDU-Mann in die Stichwahl. Enttäuschung bei Marc Dieluweit.

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Der Wahlabend in Wermelskirchen

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Stefan Leßenich (CDU) erhält bei der Bürgermeisterwahl die meisten Stimmen — er verpasst aber die absolute Mehrheit. Rainer Bleek (SPD) hat sein Ziel erreicht: Er geht mit dem CDU-Mann in die Stichwahl. Enttäuschung bei Marc Dieluweit.

Die Entscheidung, wer neuer Bürgermeister Wermelskirchens wird, fällt in zwei Wochen in einer Stichwahl. CDU-Kandidat Stefan Leßenich erhielt bei der Wahl am Sonntag mit 38,3 Prozent zwar die meisten Stimmen, er verpasste die absolute Mehrheit jedoch deutlich. Sozialdemokrat Rainer Bleek lag zwischenzeitlich nur äußerst knapp hinter dem Christdemokraten, am Ende landete er bei 34,18 Prozent der Stimmen. Enttäuschung herrschte beim parteilosen Kandidaten Marc Dieluweit (25,52 Prozent) und bei Mike Galow (Die Linke, zwei Prozent).

"Ich freue mich über das Ergebnis", sagte Leßenich kurz nach der Bekanntgabe des Endergebnisses im Bürgerzentrum. Dass er die absolute Mehrheit verpasste, sei für ihn keine große Überraschung gewesen. "Ich habe damit gerechnet, dass die Entscheidung erst in einer Stichwahl fallen wird. Von daher freue ich mich nun auf die kommenden zwei Wochen Wahlkampf mit Rainer Bleek", sagte der CDU-Mann. Die Zeit bis zum 27. September werde er nun nutzen, um die Menschen von seinen Ideen für Wermelskirchen zu überzeugen. Dass sich am Sonntag noch nicht einmal die Hälfte der Wermelskirchener für die Bürgermeisterwahl interessierten, sei ein erschreckendes Zeichen. "Das ist wirklich sehr schade. Ich muss jetzt noch mehr Werbung machen", sagte Leßenich kämpferisch.

Rainer Bleek war glücklich über sein Abschneiden. "Mit Blick auf das SPD-Ergebnis der letzten Kommunalwahl bin ich sehr zufrieden. Ich konnte viele Wermelskirchener motivieren, mich zu wählen", sagte der Sozialdemokrat. Die nächsten 14 Tage werden äußerst spannend, meinte er. "Das Rennen ist offen." Bleek kündigte an, dass es in den nächsten Tagen Gespräche mit anderen Parteien und Wählervereinigungen geben werde, die ihn bislang nicht offiziell unterstützt hatten — zum Beispiel mit der FDP oder dem Bürgerforum, die für Marc Dieluweit geworben hatten, oder mit den Grünen, die neutral in die Wahl gegangen waren. Bis zur Stichwahl werde er noch einmal versuchen, so viele Wermelskirchener wie möglich zu überzeugen. "Ich setze dabei weiterhin auf das persönliche Gespräch", kündigte Bleek an. Mit Blick auf die kommenden zwei Wochen waren sich die beiden Stichwahl-Kontrahenten gestern einig: "Es wird weiterhin ein fairer Wahlkampf bleiben", sagten Bleek und Leßenich, als sie sich zum gemeinsamen Foto positionierten und fest die Hand drückten.

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Marc Dieluweit fiel es nach der Ergebnispräsentation sichtbar schwer, seine Enttäuschung zu verbergen. "Es war leider eine Parteien- und keine Personenwahl", sagte der Einzelbewerber. Er bedauerte vor allem, dass nur so wenig Wermelskirchener ihre Stimme abgegeben hatten. Er habe im Wahlkampf durch seine Präsenz in der Stadt viele Menschen erreichen können — es seien aber letztlich nicht genügend gewesen, um in eine Stichwahl zu kommen. "Ich wollte unbedingt Bürgermeister werden — und nicht nur mein Konterfei an den Straßenlaternen sehen." Er dankte seinem Wahlkampf-Team, das ihn in den vergangenen Monaten zur Seite gestanden hatte. "Das war eine tolle Unterstützung", sagte Dieluweit.

Mike Galow hatte erhofft, fünf Prozent der Stimmen zu erhalten. "Mit dem Ergebnis von zwei Prozent bin also ich nicht zufrieden. Deutlich schwerer liegt mir aber die miserable Wahlbeteiligung im Magen", sagte Galow.

(RP)
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