Wermelskirchen Neue Räume für die Suchtberatungsstelle

Wermelskirchen · Ambulant statt stationär - das ist der allgemeine Trend, wenn es um die Suchthilfe geht.

 Ute Baumann, Sabine Henke, Jürgen Saleswki und Annette Potthoff (v.l.) im neuen Präventions-Büro im Haus Markt 7.

Ute Baumann, Sabine Henke, Jürgen Saleswki und Annette Potthoff (v.l.) im neuen Präventions-Büro im Haus Markt 7.

Foto: Jürgen Moll

Die neuen Räume der Diakonischen Fachstelle für den Bereich Sucht schauen "schön" und "freundlich" aus, finden die Besucher, die sich gestern in der Beratungsstelle am Markt 7 umsahen. Die Evangelische Kirchengemeinde und das Diakonische Werk des Kirchenkreises Lennep haben renoviert. Weiße Wände, helles Parkett und bunte Möbel laden zum Wohlfühlen ein. Ab sofort stehen fünf Sozialarbeiter und -pädagogen für die klassische Suchtberatung, Sexualpädagogik und Aids-Prävention bereit. Die Anbindung an die Evangelische Kirchengemeinde sei zeitgemäß, sagt Jürgen Salewski vom Bereich Prävention. Seine Kollegin Ute Baumann ist froh, dass das Gymnasium und der CVJM in der Nähe seien. Zuvor agierte die Ambulante Suchthilfe auf der Eich.

"Wir kooperieren ganz stark mit den Selbsthilfegruppen, die es in Wermelskirchen gibt", berichtet Ute Baumann, die Suchtkranke und Angehörige berät. Wenn Menschen es geschafft haben, von einer Sucht loszukommen oder auf einem guten Weg dahin sind, können sie sich in Selbsthilfegruppen mit anderen Betroffenen austauschen. Wer hingegen noch Hilfe dabei benötigt, sein Suchtverhalten aufzugeben, wendet sich beispielsweise an Ute Baumann. "Die Beratung findet in Einzelgesprächen nach Terminabsprache statt. Montagsnachmittags von 15 bis 18 Uhr gibt es auch eine Offene Sprechstunde. Da kann jeder einfach so hinkommen."

Das Diakonische Werk steht auch für Menschen bereit, die anderen beim Kampf gegen den Suchtmittelmissbrauch helfen möchten und dafür fachliche Unterstützung brauchen.

Wer süchtig ist, wird dann meist in Krankenhäuser oder Kliniken vermittelt. Auch Abhängigkeiten, die nicht materiell bedingt sind, zum Beispiel der starke Hang zu Onlineaktivitäten oder Glücksspielen, zählen als Süchte. "Sehr viele junge Leute haben mit Cannabis, Amphetaminen oder Glücksspiel zu tun", sagt Ute Baumann.

Suchtkranke sollen aber so lange wie möglich in ihrem häuslichen Umfeld wohnen können, erklärt Florian Schäfer, der jetzt im Büro für Psychosoziale Dienste im Erdgeschoss arbeitet. "Ambulant vor stationär" lautet der allgemeine Trend, wenn es um die Suchthilfe geht.

Bevor die Ambulante Suchthilfe des Diakonischen Werks an den Markt zog, befand sich das Büro für Psychosoziale Dienste in Remscheid. Mit dem Umzug nach Wermelskirchen schafft Florian Schäfer Nähe zu seinen Klienten. "Ich freue mich über die Räumlichkeiten."

Schäfer kümmert sich aber nicht nur um den Bereich des "Ambulant Betreuten Wohnens für Suchtkranke". Die "flexible Erziehungshilfe" und andere Dienste sollen nach und nach hinzukommen. Momentan empfängt er Hilfebedürftige nur nach Absprache. Sein Ziel ist es aber, regelmäßige Sprechzeiten in Wermelskirchen anzubieten.

Kontakt Wer einen Beratungstermin ausmachen möchte, wählt Tel. 93431.

(rbrt)
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