Motorradclub aus Wermelskirchen „Mercenaries“ erfüllen Sergios lang gehegten Wunsch

Pohlhausen · Für eine Ausfahrt mit dem körperlich behinderten 27-Jährigen trommelte der Wermelskirchener Motorradclub 32 Maschinen, darunter ein eigens organisiertes Gespann, zusammen.

 Nicht nur mit einem, sondern gleich mit 32 Motorrädern kamen die Biker zum Treffpunkt in Pohlhausen, um die Tour für Sergio (vorne im Beiwagen) zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Nicht nur mit einem, sondern gleich mit 32 Motorrädern kamen die Biker zum Treffpunkt in Pohlhausen, um die Tour für Sergio (vorne im Beiwagen) zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.

Foto: Stephan Singer

Nicht immer bleiben Träume nur Schäume: Die Biker vom Wermelskirchener Motorradclub (MC) „Mercenaries Nomads“ sorgten bei Sergio für eine große Überraschung. Der 27-Jährige mit körperlichen Behinderungen hatte sich immer ein Fahrt mit dem Motorrad gewünscht – ist fasziniert von den motorisierten Zweirädern. Das erzählt er gerne, auch in seiner Stamm-Eisdiele „Venezia“ gegenüber vom Loches-Platz. Deren Besitzer Lydia und Markus Zandomeneghi kennen den Stammkunden gut und sprachen den „Mercenaries“-Präsidenten („Vorsitzenden“) Daniel Maus an, der ein privater Nachbar in Pohlhausen ist. „Für uns gab es dazu nur ein 'Ja' – das war direkt eine klare Sache“, stellte Daniel Maus im Gespräch mit unserer Redaktion fest.

Die Wermelskirchener „Mercenaries“, das einzig verbliebene Chapter in der Bundesrepublik des einst in Südamerika gegründeten MC, trommelte für die Überraschung nicht nur die eigenen Mitglieder zusammen: Motorradfahrer aus der gesamten Region von Köln, über Wuppertal bis Leverkusen aus befreundeten Clubs und genauso „Free-Biker“ (sprich keinem Club angehörige Motoradfahrer) brachten es auf einen Tross von insgesamt 32 Motorrädern, die am Startpunkt zur Ausfahrt mit Sergio im beschaulichen Pohlhausen für einiges Aufsehen sorgten. „Wir hatten an ein Motorrad gedacht – dass es dann gleich so viele geworden sind, macht die Überraschung für Sergio natürlich noch besonderer“, kommentierte Lydia Zandomeneghi das Spektakel. Und Daniel Maus fügte hinzu: „Es ist schon klasse und beeindruckend, was man im Kreise von Gleichgesinnten so Mir-Nichts-Dir-Nichts auf die Beine stellen kann.“

Für Sergio, der aufgrund seines Handicaps nicht auf einem Sozius sitzen kann, organisierte der „Mercenaries MC Nomads“ eigens ein Motorrad-Gespann, das Andreas Jacobi steuerte. „Dass es sich dabei ausgerechnet um eine Harley Davidson handelt, macht uns natürlich sehr happy“, meinte Daniel Maus mit einem Lächeln.

Der 27-jährige Sergio versuchte erst gar nicht, seine Überraschung bei seiner Ankunft in Pohlhausen zu verbergen: „Ich bin total aufgeregt.“ Schnell schlossen ihn die Motorradfahrer in ihre Mitte, überreichten Geschenke unter anderem in Form eines „Mercenaries“-Supporter-T-Shirts und los ging die Fahrt. Die dreistündige Tour führte den Tross mit Sergio nach Radevormwald, wo sich an einem Biker-Treff mit Pommes und Wurst gestärkt wurde, bevor es über Hückeswagen und Dreibäumen zurück nach Wermelskirchen ging, wo natürlich eine Einkehr im Eiscafé „Venezia“ die Ausfahrt abschloss.

„Sergio hat ein unheimlich großes Herz, deshalb sind wir alle sehr glücklich, dass sein Wunsch in Erfüllung gehen konnte“, sagte Lydia Zandomeneghi. Der 27-jährige Sergio lebt in einer eigenen Wohnung in Wermelskirchen und wird von der Lebenshilfe unterstützt, in deren Werkstatt er arbeitet.

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