Gemeindeleben in Wermelskirchen Ein Gottesdienst auf zwei Kontinenten

Wermelskirchen · Mit Hilfe von Zoom feierten die Kirchengemeinden aus Wermelskirchen und im südafrikanischen Durban gemeinsam. Zwischen den beiden Orten liegen rund 9000 Kilometer Luftlinie.

 Gemeinsamer Gottesdienst: Per Leinwand wurde die Partnergemeinde aus Südafrika am Sonntagmorgen in die Stadtkirche geschaltet.  Foto: Theresa Demski

Gemeinsamer Gottesdienst: Per Leinwand wurde die Partnergemeinde aus Südafrika am Sonntagmorgen in die Stadtkirche geschaltet. Foto: Theresa Demski

Foto: Theresa Demski

Die fröhlichen Klänge aus dem südafrikanischen Durban klangen durch die Stadtkirche. Rund 9000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen den beiden Orten – die Technik machte sie am Sonntag fast vergessen: Die Evangelische Kirchengemeinde in Wermelskirchen und die Partner aus Durban feierten gemeinsam Gottesdienst. Jede Gemeinde steuerte etwas bei: Mal erklangen die Melodien der kleinen Truhenorgel aus der Stadtkirche, dann stimmte die Band in Durban zum Lobpreis an. Mal sprach Pfarrer Volker Lubinetzki in der Stadtkirche, dann übernahm Reverend Wessel Cronje in Durban.

Wir freuen uns sehr darüber, dass wir unsere Freundschaft in den vergangenen Wochen beleben konnten“, erklärte Lubinetzki, „und wir freuen uns sehr über diese Gemeinschaft auch am Sonntagmorgen.“ Die Gemeinde in der Stadtkirche feierte mit Masken und im kleinen Kreis, auch in Durban nahmen die Menschen unter Corona-Bedingungen am Gottesdienst teil. Über Zoom feierten auch rund 30 Gemeindeglieder aus Wermelskirchen und der südafrikanischen Partnergemeinde von Zuhause aus mit.

Die Sorge, dass die Technik der ungewöhnlichen Gottesdienstgemeinschaft einen Strich durch die Rechnung machen würde, löste sich dann schnell in Luft auf. „Durban, can you hear us?“. „Durban, könnt ihr uns hören?“ Auf die Frage aus Wermelskirchen winkten regelmäßig fröhliche Gottesdienstbesucher aus Südafrika in die Kamera. Während die deutschen Worte über Leinwand ins Englische übersetzt wurden, mussten Gottesdienstbesucher ohne Fremdsprachenkenntnisse in Deutschland gelegentlich raten, wenn Beiträge aus Südafrika an der Reihe waren. Die Freunde aus Durban steuerten aber auf Leinwand ihre englischen Texte bei, um die Gemeinde in Wermelskirchen beim Verstehen zu unterstützen.

Seine Predigt hatte Pfarrer Lubinetzki bereits im Vorhinein auch auf Englisch aufgenommen. Sie lief parallel zur Predigt in der Stadtkirche in Durban vom Band. „Jetzt predige ich mit mir selbst um die Wette auf zwei Kontinenten“, befand der Pfarrer schmunzelnd. „Die christlichen Gemeinden sind ein lebendiger Leib mit vielen Gliedern“, erinnerte der Pfarrer, „wir brauchen einander, wir leiden und wir freuen uns miteinander.“

Während die Menschen in der Stadtkirche anschließend den Heimweg antraten, blieb die Gemeinde in Durban noch zum gemeinsamen Essen zusammen. Nach der geglückten Premiere soll die Gottesdienst-Gemeinschaft eine Fortsetzung finden: In vier Wochen feiert die Gemeinde in Wermelskirchen gemeinsam mit den Partnern aus Forst.

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