Projekt der Sekundarschüler in Wermelskirchen Schüler prüfen einen Konflikt der Generationen

Wermelskirchen · Fridays for Future, die Bundestagswahl, der Skatepark: Für die Schüler des Wahlpflichtkurses Gesellschaftslehre an der Wermelskirchener Sekundarschule stellte sich im vergangenen Jahr die Frage nach einem Konflikt der Generationen.

 „Wir sind überrascht und zufrieden“: Die Ergebnisse ihrer Umfrage stellten die Sekundarschüler in Diagrammen dar. 

„Wir sind überrascht und zufrieden“: Die Ergebnisse ihrer Umfrage stellten die Sekundarschüler in Diagrammen dar. 

Foto: Moritz Lohmann

Wie sehen Erwachsene und Jugendliche aus Wermelskirchen die Welt und die Stadt? Zu welchem Ergebnis kommen sie? Und wie streng fällt der Blick der Erwachsenen auf die Jugend aus? Die Sekundarschüler wollten es genau wissen und brachten gemeinsam mit ihrem Lehrer Moritz Lohmann ein Projekt auf den Weg, mit dem sie einen möglichen Generationenkonflikt prüfen wollten. Sie entwarfen 23 Fragen, die sie sowohl Schülerinnen und Schülern der zehnten Klasse als auch Erwachsenen in der Innenstadt vorlegten – und um ehrliche Antworten baten. Sollten junge Menschen ernster genommen werden? Sollten Jugendliche mehr Möglichkeiten bekommen, politisch mit zu bestimmen? Treiben Jugendliche mit ihrem Verhalten die Pandemie voran? Und wie stehen Sie zum Skaterpark?

Das Ergebnis des Projektes überraschte: „In einigen Fällen sahen die Wermelskirchener Erwachsenen die Jugendlichen sogar weniger kritisch, als die Jugendlichen sich selbst“, stellen die Schüler im Ergebnis fest. Und tatsächlich: Bei den meisten Fragen offenbart sich, dass die Erwachsenen den Jugendlichen mehr zutrauen, als die Jugendlichen ihrer Generation selbst. Das gilt sowohl für Wahlen als auch für Mitsprachemöglichkeiten und auch bei der Frage danach, ob Jugendliche generell ernster genommen werden sollten. Und auch wenn es um die Möglichkeiten für die Jugendlichen in der Stadt geht, stärken die Erwachsenen den Schülern den Rücken: Der Anteil derer, die den Skatepark befürworten ist ähnlich hoch wie unter den Jugendlichen – rund 90 Prozent bewerten die Anlage als gut oder sehr gut. Die Forderung nach mehr Treffpunkten für Jugendliche unterstützen dabei sogar mehr Erwachsene als Schüler selbst.

Das Fazit der Jugendlichen: „Weder zu allgemeinpolitischen Themen noch zu lokalen Themen wurde ein Generationenkonflikt offenbar.“ Es gebe eine große Harmonie zwischen den Generationen. „Wir sind überrascht, aber sehr zufrieden“, schreiben die Schüler. Es sei beruhigend zu wissen, dass Konflikte wie etwa beim Skatepark oder dem Eifgengelände nicht die Haltung der Wermelskirchener gegenüber Jugendlichen widerspiegle. „Die meisten Leute sprechen für uns und verstehen uns“, stellen die Jugendlichen fest.

Für Lehrer Moritz Lohmann hat das Projekt noch eine andere positive Seite: „Ich wollte meinen Schülern das Wissen weitergeben, wie man die richtigen Fragen an seine Umwelt oder an Lernstoff stellt“, sagt Lohmann, „insbesondere in politisch brisanten Zeiten ist ein genaues Fragen wichtig, um Populismus vorzubeugen.“

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