In Wassenberg Weihnachtliches und Kunst vereint

Weihnachtliches Ambiente verbreitete sich am Wochenende in Wassenberg. An mehreren Stationen in der Stadt standen Buden und Büdchen und luden ein zum Genießen, Stöbern und Schauen.

 Der Weihnachtsmarkt lockte nach Wassenberg in die Innenstadt – hier die Graf-Gerhard-Straße. Nur das Wetter passte nicht, so dass Publikum fehlte. Im vielfältigen Angebot präsentierte sich unter anderem Kunsthandwerk.

Der Weihnachtsmarkt lockte nach Wassenberg in die Innenstadt – hier die Graf-Gerhard-Straße. Nur das Wetter passte nicht, so dass Publikum fehlte. Im vielfältigen Angebot präsentierte sich unter anderem Kunsthandwerk.

Foto: Renate Resch

Zum ersten Mal fand der Weihnachtsmarkt in einer Kooperation von Werbeverein, Katholischem Kindergarten St. Georg und den Pfadfindern zusammen mit der Kunst-, Kultur- und Heimatpflege GmbH der Stadt Wassenberg statt.

Die Graf-Gerhard-Strasse war gesäumt mit kleinen Holzbüdchen, die mit Lichterketten beleuchtet waren. Sie enthielten in unterschiedlicher Form ein breitgefächertes Angebot an Kunstgewerbe, weihnachtlichem Schmuck und kreativen Geschenkideen. Auf dem Roßtorplatz tummelten sich viele Interessenten des weihnachtlichen Straßenbasars mit Büchern, Weihnachtskarten, liebevoll gefertigten Handarbeiten und Schmuck. Direkt davor war eine Ecke mit einem großen Angebot an Bratwürsten, Pommes, gebackenen Champignons und Crêpes zu finden. Über dem Gelände der Firma Gold-Fire thronte ein beleuchteter Stern und kündigte die nächste Weihnachtsmarktecke an. Glühwein und Flammkuchen gab es hier. Beim Kaminofenhersteller gab die Band iGroove ein Konzert, das begeisterte.

Zum dritten Mal betreute eine Kunsthandwerkerin einen Stand mit bemalten Kugeln, kreativen Verpackungen für Geldgeschenke und allerlei Kleinigkeiten. Sie steht mit ihren Geschenkartikeln nur in Oberbruch und Wassenberg auf dem Weihnachtsmarkt. „Durch das schlechte Wetter sind weniger Leute gekommen als im Vorjahr“, sagte sie. Ein Stück weiter hattem Hanna und Lea ihren Stand. Schon im vergangenen Jahr waren sie mit Schals, Handschuhen, Mützen und Socken vertreten, nun auch mit Dekoartikeln. Nur für diesen Weihnachtsmarkt bauen sie ihr Angebot auf. „Wir finden den Weihnachtsmarkt hier sehr süß. Wir kommen aus Neuss, wo er größer ist“, sagte Hanna.

Das Bühnenprogramm auf dem Sparkassenvorplatz war dieses Jahr neu und wurde von der Stadt Wassenberg veranstaltet. Es startete mit einem Mitsing-Event mit Georg Wimmers und den Kindern der Gemeinschaftsgrundschule Wassenberg. Erstmals in Wassenberg zu Gast war die in der Region allseits beliebte Band Hätzblatt. Der Regen hörte pünktlich auf und die etwa 200 Besucher nutzten die Gelegenheit und sangen Weihnachtslieder mit. Sängerin Eva Becker, die sonst mit Stefanie Heinzmann unterwegs ist, gestaltete den Sonntag.

Auf dem Stiftsplatz rund um St. Georg wurden ebenfalls Leckereien wie Pralinen und Liköre, Honig, Waffeln und Glühwein sowie handwerkliche Arbeiten wie Schmiede- und Holzarbeiten ebenso wie Krippen angeboten. Mit einem Bühnenprogramm trugen der Kinderchor des Kindergartens St. Georg, Clown Willi, der Musikverein Birgelen und „beets’n’berries“ musikalisch zu einer weihnachtlichen Atmosphäre bei.

Die Galerie im Leo-Küppers-Haus öffnete zum Weihnachtsmarkt mit einer Sonderausstellung ihre Türen. Arbeiten von Hubert Plücken aus Arsbeck, Peter Röttges und Edgar (Kai) Hilgers aus Wassenberg wurden gezeigt. Ebenso wurden auch Werke von Paul Wollenweber, Jean Grothe und den Niederrheinmalern Helmut Liesegang, August Lüdecke-Cleve und Alfred Rasenberger angeboten.

Im März kann die Galerie ihr dreijähriges Bestehen feiern. Mit viel Engagement und Herzblut kümmert sich Walter Kurzweg als Kurator um die Ausstellung im Geburtshaus des Künstlers. Er knüpft Kontakte und beobachtet den Kunstmarkt nach Bildern des Malers für einen Erwerb oder eine Leihgabe. Meist handelt es sich um typische Genremalerei der Romantik. Ein Genrebild ist die gemalte Abbildung einer Alltagsszene – zum Beispiel Menschengruppen, Szenen und Handlungen – als Schilderung von Lebensformen eines Volkes und seiner landschaftlichen, Arbeits- oder Wohnumgebung. Eine klare Abgrenzung zum Porträt bzw. Gruppenporträt ist nicht immer möglich. Viele der gezeigten Arbeiten sind Dauerleihgaben von Familien. „Die Familien wollen die Bilder lieber in eine Dauerausstellung geben und sie präsentieren als sie zu verkaufen“, sagte Kurzweg. Im kommenden Jahr werden zwei Arbeiten einer Familie aus Emden dazukommen. „Oft sind es Erbstücke von Eltern oder Großeltern, die uns erreichen, die irgendwann im Großraum Düsseldorf gewohnt haben und weggezogen sind“. Meist bedeutete das Bild dem Vater oder Großvater viel, der Sohn möchte es jedoch nicht mehr haben. „Dann ist es in einer Ausstellung als Dauerleihgabe gut aufgehoben und die Besitzer sind sehr glücklich darüber, es so zu zeigen“, erläuterte Kurzweg.

 Die mit der Kettensäge geschnittenen Skulpturen von Peter Röttgens sind aus Ahornholz gearbeitet. Für den Innenraum sind sie bemalt, Gartenskulpturen bleiben ohne Farbe. In graziler Feinarbeit werden Gesichtszüge und Gestalt mit der Kettensäge herausgearbeitet.

Die mit der Kettensäge geschnittenen Skulpturen von Peter Röttgens sind aus Ahornholz gearbeitet. Für den Innenraum sind sie bemalt, Gartenskulpturen bleiben ohne Farbe. In graziler Feinarbeit werden Gesichtszüge und Gestalt mit der Kettensäge herausgearbeitet.

Foto: Renate Resch

„Ich bin ein romantischer Landschafts- und Figurensammler des 19.Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts“, bemerkte Kurzweg bei der Ausstellung. Seit fast 70 Jahren lebt er in Wassenberg und kam irgendwann auf die Spuren des Malers.

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