Geistliches Wort von Propst Wieners aus Wassenberg Wer geht mit zur Krippe?

Wassenberg · Thomas Wieners ist Pfarrer der Pfarrei St. Marien in Wassenberg. Zu Weihnachten blickt er auf das Coronavirus und erklärt, welche Bedeutung die Krippe für unseren Umgang damit haben kann.

 Thomas Wieners von der Pfarrei St. Marien.

Thomas Wieners von der Pfarrei St. Marien.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Sie schleicht sich in uns hinein und ergreift unser Herz: die Angst vor dem Coronavirus, die Sorge um die eigene Gesundheit und viel mehr noch die Sorge um die Gesundheit unserer Lieben. Und diese Angst – bringt sie nicht auch Misstrauen, Zwietracht und Streit – bis in unsere Familien, Gemeinschaften und Gemeinden hinein? Der Ton wird rauer, schneller aggressiv, „die Zündschnur wird kürzer“ wie neulich jemand sagte.

Und in diese Situation unserer Gesellschaft hinein feiern wir Weihnachten. Und wir wissen, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist und dass Streit und Ärger unsere Abwehrkräfte schwächen. Aber jetzt gerade brauchen wir den Zusammenhalt, denn das Virus ist doch eine globale Herausforderung für die ganze Menschheit. Ist es da nicht wichtig, dass wir zusammenstehen?  Und genau hier, so finde ich, wird uns allen an Weihnachten eine frohe Botschaft verkündet: „Heute ist euch in der Stadt Davids, in Bethlehem, der Retter geboren, er ist der Christus, der Herr.“ Er ist als Erlöser und Retter für alle Menschen geboren: für Arme und Reiche, aus Nord und Süd, für Große und Kleine, Geimpfte und Ungeimpfte. 

Und so lade ich Sie ein, dass wir gemeinsam auf das Kind in der Krippe schauen. Und es sagt uns durch seine Geburt: Gott kennt unsere Ängste und Sorgen, er begibt sich in unsere Welt hinein, setzt sich all ihren Gefahren aus, die es hier gibt - und wird sie einmal überwinden.

Und wenn wir – mit Abstand natürlich, dort, wo es nötig ist – gemeinsam an der Krippe stehen und auf das Kind schauen, wird er dadurch eine Verbundenheit unter uns bewirken, eine Freude und Hoffnung schenken, welche Streit und Dissonanzen überwinden hilft und uns als Menschen der einen Menschheit befähigt, die angemessenen und erfolgreichen Schritte zur Eindämmung der Pandemie zu gehen und seinen Frieden zu finden, der die Angst besiegt und uns in der Liebe mit Gott und miteinander verbindet. 

Denn ich bin überzeugt, dass diese Krippe ein Geheimnis in sich birgt, dass dieses Kind Möglichkeiten bietet, die unsere Vorstellungen übersteigen und die sich jedem Menschen erschließen, der sich vertrauensvoll an ihn wendet. Gehen wir hin zur Krippe? Wer kommt mit?

In diesem Vertrauen wünsche ich Ihnen allen ein frohes und gnadenreiches Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr 2022! 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort