Kirchen in Mönchengladbach Diese Regeln gelten für die Gottesdienste zu Weihnachten

Mönchengladbach · Anders als im Vorjahr gibt es dieses Weihnachten wieder Gottesdienste im Stadtgebiet. Wer die Kirchen an Heiligabend und den Feiertagen besuchen will, muss sich aber gut informieren. Es gilt ein reges Durcheinander an Regeln. Die Corona-Schutzverordnung erlaubt den Kirchen sogar Sonderregel.

 Der Gottesdienstbesuch zu Weihnachten ist an Regeln gebunden. Welche Vorgaben gelten, das ist in den Kirchen sehr unterschiedlich. (Symbolbild)

Der Gottesdienstbesuch zu Weihnachten ist an Regeln gebunden. Welche Vorgaben gelten, das ist in den Kirchen sehr unterschiedlich. (Symbolbild)

Foto: dpa/Arne Dedert

Jesus-Krippe und Tannenbaum, aber auch Luftfilteranlagen und eine externe Sicherheitsfirma für die Kontrolle der Impfnachweise, so stellt sich in diesem Jahr der Gottesdienst an Heiligabend in der Christuskirchengemeinde am Kapuzinerplatz dar. Es gilt 2G-plus für den Kirchenbesuch, an den Weihnachtstagen dann 2G, da dann der Andrang geringer sei, so Pfarrer Werner Beuschel. Die Maske muss immer getragen werden. Singen in der Kirche ist auch tabu. „Das ist wie eincremen mit Sonnenmilch unter dem Badeanzug“, sagt Beuschel. Will heißen: Mehr Sicherheit geht kaum für einen Gottesdienst in Zeiten der Pandemie. „Wir versuchen, jedes Risiko auszuschließen“, sagt Beuschel. Daher benötigen auch Kinder ab sechs Jahren für die Christuskirche einen negativen Test, da auch sie grundsätzlich Virusträger sein könnten.

Beuschel hat arrangiert, dass bis 16.30 Uhr am Freitag am Kapuzinerplatz eine Teststation geöffnet hat. „Menschen, die sich grundsätzlich unwohl fühlen, werden ohnehin nicht kommen.  Aber denen, die überlegen, wollen wir die größte Sicherheit geben, um mit gutem Gefühl in die Kirche zu gehen“, sagt der Pfarrer.

Die Maßnahmen hat sich seine Gemeinde freiwillig auferlegt.  Denn die Evangelische Landeskirche empfiehlt ihren Gemeinden für die Weihnachtstage nur die 2G-Regel. Noch einmal anders ist es bei den Katholiken. Die Corona-Schutzverordnung erlaubt den Kirchen in Paragraf zwei zur „Religionsausübung eigene Regelungen“, die ein „vergleichbares Schutzniveau“ erfüllen müssen. Das Katholische Büro Düsseldorf hat in Absprache mit der Landesregierung daher nun Sonderregeln. Und diese sind deutlich offener im Umgang mit der Pandemie: Es braucht grundsätzlich keinen Test- oder Impfnachweis für den Kirchenbesuch – es reichen Maske und Abstand, dazu regelmäßiges Lüften. Nur für Heiligabend gibt es eine 3G-Empfehlung vom Bistum Aachen. Dem kommen die Katholischen Kirchen in Mönchengladbach auch nach.

„Jeder kann grundsätzlich kommen und wenn der Andrang größer ist, dann greift eben die 3G-Regel. So hat jeder Katholik die Möglichkeit, Gottesdienste an Weihnachten zu besuchen“, sagt Pfarrer Rüdiger Hagens, Leiter der GdG St. Peter-West. In den Kirchen seiner Gemeinde, St. Mariä Empfängnis in Venn, St. Nikolaus in Hardt und St. Anna in Windberg, gilt an Heiligabend 3G, in Hardt zusätzlich mit vorheriger Anmeldung. Für die Weihnachtstage reicht dann Maske und Abstand aus, bei begrenztem Platzkontingent.

„Wir gehen sehr bewusst und verantwortungsvoll damit um, es ist aber eine Abwägung zwischen Risiko und dem, was es an Weihnachten zu feiern gibt“, sagt Regionalvikar Klaus Hurtz zu den unterschiedlichen Auslegungen der Regeln. In St. Marien Rheydt ist nur am Heiligabend der Zutritt auf 3G beschränkt, zusätzlich brauchen Kinder ab zwölf Jahren einen Testnachweis. An den Weihnachtstagen ist die Kirche dann offen für alle, 300 Plätze dürfen belegt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Mit Maske darf gesungen werden.

Doch selbst unter den Katholischen Kirchen im Stadtgebiet war die 3G-Empfehlung Anlass zu Diskussionen. „In unserer Gemeinde haben wir uns damit kontrovers auseinandergesetzt“, sagt Propst Peter Blättler, „an Heiligabend wird es daher eine 2G-Regel in St. Vitus geben. Wir machen das freiwillig, über den Mindeststandard hinaus, da der Ansturm da größer ist und wir sehr zentral liegen.“ An den Weihnachtstagen sieht man dann von einer G-Regel ab. „Da gehen wir davon aus, dass ohnehin nicht so viele Leute kommen. Außerdem ist unsere Kirche sehr groß“, sagt Blättler. Vorherige Anmeldungen sind nicht nötig. Maskenpflicht gilt immer.

In den Kirchen der GdG Rheydt-West, dazu zählen Herz Jesu in Pongs, St. Konrad in Ohler und St. Margareta in Hockstein, gilt an Heiligabend und sogar am ersten Weihnachtstag 2G – mit zusätzlicher Vorgabe einer FFP2-Maske. 

Bei den Evangelischen Kirchen besteht hingegen fast überall eine 2G-Pflicht für Heiligabend. Beispielsweise auch in der Hauptkirche in Rheydt. 220 Plätze bietet man an, gewöhnlich ist Platz für 1000 Besucher. Singen mit Maske ist erlaubt, eine Anmeldung braucht es nicht. Die Kontrollen übernehmen wie bei den meisten Kirchen Ehrenamtler. Nur die Martin-Luther-Gemeinde in Rheindahlen und die Kirchengemeinde Wickrathberg lassen an Heiligabend 3G zu, allerdings mit vorheriger Anmeldung und Maskenpflicht. In der Kirchengemeinde Großheide sowie in der Lutherkirche in Giesenkirchen gilt wiederum ebenfalls 2G-plus. Für die Weihnachtstage ist dann 3G der Mindeststandard unter den Evangelischen Kirchen, wobei einige auch weiter auf 2G setzen.

Kurz: Es ist ein großes Durcheinander. Man kann es allerdings auch positiv sehen: Es ist für jedes Sicherheitsempfinden die passende Kirche dabei.

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