Omikron-Variante im Kreis Heinsberg Apotheker sollen verstärkt beim Impfen helfen

Erkelenzer Land · Der Kreis Heinsberg plant nach Weihnachten weitere niedrigschwellige Impfangebote. Das Erkelenzer Krankenhaus bereitet sich derweil auf eine mögliche Omikron-Welle vor.

 Impfangebote soll es im Kreis Heinsberg bald auch in Apotheken geben.

Impfangebote soll es im Kreis Heinsberg bald auch in Apotheken geben.

Foto: dpa/Robert Michael

Wie der Kreis mitteilt, wolle den Menschen den Weg zur Impfung so niedrigschwellig wie möglich machen. Während bislang über die Internet-Seite des Kreises beziehungsweise das Portal Docotolib Terminvereinbarungen nötig waren, sollen ab kommenden Montag, 27. Dezember, die fünf Impfstationen zu offenen Impfangeboten ohne Termin übergehen. Jedoch bleibt die Terminbereinbarung über Doctolib weiter möglich, heißt es aus dem Kreishaus.

Außerdem machte die Kreisverwaltung darauf aufmerksam, dass kein Impfwilliger weggeschickt werden solle – ein Thema, mit dem sich zuletzt auch der Kreisgesundheitsausschuss beschäftigt hatte, nachdem es beispielsweise am Impfbus vorkam, dass die Menschen weggeschickt wurden, weil die sechs Monate nach der Zweitimpfung noch nicht ganz abgelaufen waren. „Das war immer der ausdrückliche Wille des Kreises Heinsberg, jeden zu impfen, weil es darum geht, beim Impfen Tempo zu machen. Letztlich aber entscheiden immer die Impfärzte vor Ort“, sagte Kreissprecher Michael Heckers.

Bei der bislang größten Impfaktion in diesem Winter war Landrat Stephan Pusch ist am vergangenen Samstag in den fünf Impfstation des Kreises zu Besuch: in Erkelenz, Hückelhoven, Gangelt, Geilenkirchen und Heinsberg. Von 9 bis 20 Uhr hatte der Kreis für ein offenes Angebot gesorgt, das von den Menschen auch gut angenommen worden sei. Bereits um 7 Uhr standen die ersten Impfwilligen an, erst am Nachmittag fiel die Wartezeit schließlich weg.

Insgesamt 1919 Impfungen hat die Heinsberger Kreisverwaltung am vergangenen Samstag gezählt. Der Großteil der Impfungen fiel auf die Auffrischimpfungen. „Geboostert wurden 1796 Personen, 77 Erstimpfungen wurden verabreicht“, sagte Heckers.

Wie Landrat Stephan Pusch in einem Facebook-Video mitteilte, sei die Kreisverwaltung nun auch in Gesprächen mit den Apotheken, um die Impfangebote noch weiter in die Fläche zu bringen. Pusch: „Das wissen wir dann auch in fachlich guten Händen.“ Damit angesprochen werden sollen besonders die Menschen, die sich kaum oder gar nicht mit dem Internet beschäftigen und somit Schwierigkeiten haben, online Termine zu vereinbaren. In dem Video warnt Pusch vor der Omikron-Variante und der damit verbundenen „zu erwartenden Masse“ an Infektionen. In der Videobotschaft wirbt Pusch weiterhin für Vorsicht und umsichtiges Verhalten, gerade auch an den Weihnachtsfeiertagen.

Ernst nimmt unterdessen auch das Hermann-Josef-Krankenhaus in Erkelenz die Gefahr einer möglichen Omikron-Welle – bei der Bund-Länder-Konferenz wurden Notfallpläne der Krankenhäuser gefordert. Verwaltungsdirektor Jann Habbinga fasst die Lage so zusammen: „Im wöchentlichen Krisenstab besprechen wir aktuelle Covid-Gegebenheiten. Omikron nimmt dort aufgrund der möglichen sehr starken Welle einen großen Raum ein.“

Neben dem erhöhten Patientenaufkommen an Covid-Patienten für die Intensivstation und die Covid-Station sei „vor allem der eventuelle hohe Personalausfall“ eine besondere  Herausforderung. „Dies ist natürlich sehr schwierig planbar, da durch mögliche Personalausfälle vorbereitete Konzepte nicht gehalten werden können. Daher sind wir auch über die Feiertage im engen Austausch, um mit Sofortmaßnahmen auf die entsprechende Situation reagieren zu können“, sagte Habbinga. Glücklicherweise habe man  eine hohe Impf- und Boosterbereitschaft unter den Mitarbeitern.

Am Freitag war die Covid-Lage auf den Intensivstationen in den drei Krankenhäusern des Kreises vergleichsweise entspannt: Fünf Covid-Patienten lagen auf den Intensivstationen, sieben Betten waren frei.

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