Angespannte Lage auch im Kreis Heinsberg Zu viele Familien bleiben ohne Kita-Platz – grüne Kritik wird laut

Wassenberg/Kreis Heinsberg · Die Grünen üben massive Kritik: Trotz Rechtsanspruchs bleiben viele Familien ohne Betreuungsplatz in Kindertageseinrichtungen. Die beiden Landtagskandidaten Sabrina Grübener und Paul Mank positionieren sich.

 Sabrina Grübener und Paul Mank sprechen über die Situation in Kindertageseinrichtungen.

Sabrina Grübener und Paul Mank sprechen über die Situation in Kindertageseinrichtungen.

Foto: Rene Hilgers

„Wir sollten dringend eine hohe Zahl neuer Kita-Plätze im Kreis schaffen und neue Kindergärten bauen.“ Schon in den vergangenen beiden Jahren hatte Paul Mank, Grünen-Stadtverordneter im Rat der Stadt Wassenberg und Landtagskandidat, angemahnt, dass trotz Rechtsanspruchs zu viele Familien ohne Betreuungsplätze bleiben.

Im Jugendhilfeausschuss wurden aktuelle Zahlen bekanntgegeben. Im Bereich des Kreisjugendamts Heinsberg fehlen laut Statistik Stand 3. März im KiTa-Jahr 2022/2023 665 Betreuungsplätze – mehr als im Jahr davor. Dazu kommen 208 Überbelegungen. „Die Investoren sind da. Ich hoffe, dass die Kommunen auf sie zugehen und unbürokratisch Grundstücke zur Verfügung stellen.“

„Das Kindeswohl muss jetzt an erster Stelle stehen“, meint Paul Mank, der die Johanniter-Kindertagesstätte Regenbogen in Wassenberg-Orsbeck leitet. Die Jugendämter sollten den erhöhten Bedarf in ihre Bedarfsplanung einfließen lassen. „Es ist für eine gelungene Integration absolut notwendig, dass die Kinder und Jugendlichen frühzeitig in unser Bildungssystem aufgenommen werden – sie haben ein Menschenrecht auf frühkindliche Bildung“, unterstreicht Sabrina Grübener.

Zurzeit fliehen vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen aus der Ukraine. Neben der Bereitstellung von Unterkünften für diese Menschen ist es besonders wichtig, den Kindern wieder einen weitgehend normalen und geregelten Ablauf zu ermöglichen. Dafür ist es unabdingbar, dass entsprechende Plätze in Kitas und Schulen bereitgestellt werden. Dabei muss auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder und der Familien, wie fehlende Sprachkenntnisse und eine mögliche Traumatisierung durch die Kriegs- und Fluchterlebnisse eingegangen werden. „Um eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten, sollte mit den Kitas und den Schulen überlegt werden, was kurzfristig möglich ist und was langfristig gebraucht wird“, so Grübener, die sich in ihrem Wahlprogramm für eine gerechtere Bildungslandschaft einsetzt. „Es ist klar, dass in Anbracht der bereits bestehenden Probleme, mit denen Schulen schon seit längerem zu kämpfen haben – Lehrkräftemangel, steigende Zahlen in der Schülerschaft und Raumknappheit – eine Aufnahme von zusätzlichen Schülerinnen und Schülern kein leichtes Unterfangen ist. Hier braucht es Lösungen. Zusätzliches Personal, aber auch die Einbindung von ehrenamtlichem Engagement und Vereinen hilft und entlastet die Lehrkräfte. Gleichzeitig sollte geprüft werden, wo Räume kurzfristig angemietet oder geschaffen werden können.“

Grübener und Mank sind grüne Vertreter im Kreisjugendhilfeausschuss und Landtagskandidaten.

(RP)
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