Fußball Ein Torwart mit Hoffnung

Fußball · Union Nettetals Nachwuchskeeper Philipp Hollenbenders hat seine Union Nettetal noch lange nicht aufgegeben. Der 19-jährige angehende Jurist fordert allerdings Verstärkungen für die Mannschaft.

Rückblick: 80 Minuten sind am vergangenen Sonntag im Derby Union gegen Amern gespielt. Der Schütze des goldenen Tores, Max Kapell, wird angeschossen. Der Ball trudelt ins Nettetaler Tor. Die Entscheidung zugunsten der Gäste zehn Minuten vor dem Ende. Die Spieler der Blau-Gelben erstarren. Zu ihnen gehörteauch Torwart Philipp Hollenbenders. Doch nur Sekunden später rafft sich der 19-jährige auf, holt den Ball aus dem Netz und muntert lautstark seine Mannschaftskollegen auf. "Oliver Kahn ist mein Vorbild. Sportlich und auch menschlich. Aber besonders seine Erfolge beeindrucken mich", sagt der Jura-Student.

"Die Situation ist sehr bescheiden"

So trieb der junge Torwart seine Mannschaft nach vorne. Allerdings erfolglos. Union bleibt auch nach dem 15. Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz. "Na ja, unsere Situation ist sehr bescheiden. Äußerst bescheiden", sagt der Goalie . Dennoch glaubt er, dass es für die Blau-Gelben noch nicht zu spät ist. Auch wenn 13 Niederlagen in 15 Spielen eine sehr deutliche Sprache sprechen. "Einzig der FC Remscheid hat uns eindeutig dominiert. Ansonsten waren es unglückliche und auch unnötige Niederlagen", entgegnet Hollenbenders.

Doch wie soll das zusammenpassen? "Wir haben uns ausreichend Möglichkeiten herausgespielt. Nur haben wir sie einfach nicht genutzt", sagt der Schlussmann. Dies ist auch ein Grund, warum der junge Torwart, der ab der B-Jugend für den SC Union Nettetal im Tor steht, Verstärkungen fordert: "Wir haben uns noch lange nicht aufgegeben. Das sieht man auch im Training und wie sich die Mannschaft verhält. Doch ohne Verstärkungen wird es schwer werden."

Die Verantwortlichen um den neuen Trainer Dieter Hußmann werden wohl handeln müssen. Gegen Amern wirkte die Mannschaft nach gut 70 Minuten ausgelaugt. Ein Kraftproblem? "Das glaube ich nicht. Die Mannschaft ist noch jung und besonders in der ersten Halbzeit haben wir richtig Gas gegeben. Das müssen wir halt noch lernen", erklärt Hollenbenders.

Beim Auswärtsspiel gegen den VfB 03 Hilden wird der angehende Jurist wieder viel zu tun bekommen. Doch er wird alles daran setzen, zumindest einen Punkt mit ins Grenzland zu nehmen. Die Rolle des Underdogs scheint ihm zu gefallen. "Ich bin Anhänger von Rot-Weiss Essen. Zuerst aus Mitleid. Ich habe sie im Fernsehen gesehen. Sie hatten verloren. Dann bin ich mit meinem Vater an die Hafenstraße gefahren. Die Stimmung hat mich fasziniert." Ein Underdog. Als Spieler und Fan.

(sms)
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