Landwirtschaft im Kreis Viersen Getreide-Ernte in der Region fällt besser aus als befürchtet

Keis Viersen · Trotz des Wasserdefizits und der Hitze konnten die Bauern nach Angaben der Kreisbauernschaft eine überraschend gute Ernte einfahren.

 Die Gersten-Ernte zeichnet sich insgesamt durch gute Erträge (oft acht bis zehn Tonnen pro Hektar) aus.

Die Gersten-Ernte zeichnet sich insgesamt durch gute Erträge (oft acht bis zehn Tonnen pro Hektar) aus.

Foto: dpa/Martin Gerten

Die Landwirte im Rheinland haben die Getreideernte eingefahren. „Wir sind trotz Trockenheit im Juni mit einem blauen Auge davongekommen. Die schlimmsten Befürchtungen sind nicht eingetreten“, sagt Paul-Christian Küskens, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Krefeld–Viersen. Nach Angaben des Landesbetriebs Information und Technik und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erwirtschafteten die Landwirte einen durchschnittlichen Ertrag von etwa 7,7 Tonnen pro Hektar bei guter Qualität.

Regional gab es allerdings deutliche Unterschiede. So habe auf sandigen Böden wie am Niederrhein oder in sehr trockenen Regenschattengebieten, wie der Voreifel, die Hitze niedrigere Erträge bewirkt, erläutert die Kreisbauernschaft. Die Gerstenernte zeichnet sich insgesamt durch gute Erträge (oft acht bis zehn Tonnen) aus, beim Weizen streuten die Erträge je nach Anbauregion stärker (sechs bis 13 Tonnen).

In diesem Sommer war das Wetter bisher sogar innerhalb des Kreisgebiets sehr unterschiedlich. „Es regnet auf einem Streifen von 500 bis 1000 Meter. Dort kommt Starkregen herunter, und einige Meter weiter bleibt es trocken. So extrem punktuell habe ich das Wetter noch nicht erlebt“, sagte Kreislandwirt Küskens vor wenigen Wochen. Wie es insgesamt gesehen während der Wachstumszeit des Getreides war, erläutert Küskens jetzt in seiner Ernte-Bilanz: „Es gab wenige Niederschläge im Frühjahr, im Mai war es relativ kalt und teils nass. Hingegen waren die Pflanzen im Juni und Juli einer extremen Hitze mit deutlichen Niederschlagsdefiziten ausgesetzt.“

Trotz des Wasserdefizits und der Hitze konnten die Bauern nach Angaben der Kreisbauernschaft eine überraschend gute Ernte einfahren, mit relativ wenigen Ausnahmen in extrem trockenen Regionen. „Die Getreideernte setzte in den meisten Anbaugebieten im Vergleich zu Normaljahren zehn bis 14 Tage früher ein“, erklärt Küskens. „Die Erntebedingungen waren sehr gut. Es gab nur wenige und kurze witterungsbedingte Unterbrechungen der Getreideernte.“

Insgesamt fällt die Getreideernte in Deutschland mit 45 Millionen Tonnen etwas besser aus als im vergangenen Jahr (38 Millionen Tonnen). In den Jahren 2013 bis 2017 lag der Durchschnitt bei 48 Millionen Tonnen.

(naf)
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