Viersen Grüne fordern Tempo 30 innerorts

Viersen · Weniger Lärm- und Schadstoffe, dafür mehr Sicherheit und Klimaschutz — für die Viersener Grünen liegen die Vorteile ihres Anliegens auf der Hand: Sie wollen, dass im gesamten Stadtgebiet nur Tempo 30 gefahren werden darf.

 Die Viersener Grünen wollen erreichen, dass innerorts nur noch maximal 30 Kilometer pro Stunde erlaubt sind.

Die Viersener Grünen wollen erreichen, dass innerorts nur noch maximal 30 Kilometer pro Stunde erlaubt sind.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Die Viersener Grünen fordern: Die Stadt soll mit Tempo 30 innerorts voran gehen. In einem Antrag an die Verwaltung spricht sich die Viersener Fraktion der Grünen für Tempo 30 im ganzen Stadtgebiet aus – so wie es bereits Ende der 1980er-Jahre als Rahmenvorgabe durch den Viersener Stadtrat beschlossen wurde, teilen die Grünen mit.

Seitdem gelte in vielen Wohnstraßen Tempo 30 beziehungsweise 40, insgesamt sei der Ratsbeschluss bis heute aber nur unvollständig umgesetzt worden. „Jetzt ist es an der Zeit, Stadt-Tempo-30 konsequent durchzusetzen“, sagt die grüne Ratsfrau Christina Wolff-Dittrich. „Wo es schon eingeführt wurde, hat es sich bewährt. Dennoch gibt es viele Straßen, an denen eine Geschwindigkeitsreduzierung dringend geboten ist.“

Die Grünen begründen ihren Antrag auch mit der schwierigen Verkehrssituation im Stadtgebiet. Diese habe sich in den vergangenen 30 Jahren deutlich verändert: Straßen, an denen vor drei Jahrzehnten nur wenige Menschen lebten, seien inzwischen komplett bebaut, die Straßenränder zugeparkt. „Es gibt viel mehr Autos – und die Fahrzeuge sind größer und schwerer geworden“, sagt Wolff-Dittrich. „Besonders für Kinder, Jugendliche und Ältere, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist die Teilnahme am Straßenverkehr heute deutlich unübersichtlicher und gefährlicher als in den 1980er-Jahren.“ Sie meint: „Stadt-Tempo-30 ebnet den Weg zu partnerschaftlichem Verhalten im Straßenverkehr.“ Gerade auch vor dem erneut sehr schlechten Abschneiden der Stadt Viersen beim aktuellen Fahrradklimatest sei das ein wichtiger Beitrag zu einer lebenswerten, an menschlichen Bedürfnissen orientierten Stadt. Für die Autofahrer bedeute es weniger Stress, für Fußgänger und Radfahrer mehr Freiheit.

Die Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde sorge nicht nur für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Im Rahmen der Lärmaktionsplanung habe auch der TÜV-Rheinland im vergangenen Jahr die Empfehlung ausgesprochen, durch Geschwindigkeitsreduzierungen besonders an den Hauptverkehrsachsen in Viersen die Belastung der Anwohner durch Lärm- und Schadstoffe deutlich zu reduzieren. Ein Gutachten zum Rahmenplan „Bewegtes Viersen“ spreche zudem auch noch positive Effekte für die Gesundheit der Bürger an.

Norbert Dohmen, Grünen-Ratsmitglied und Mitglied im Ausschuss für Ordnung und Straßenverkehr, meint: „Wenn Menschen sicher und komfortabel mit dem Fahrrad oder zu Fuß in Viersen unterwegs sein können, werden sie das Auto auch gerne mal stehen lassen.“ Stadt-Tempo-30 sei im Vergleich zu anderen Maßnahmen schnell und kostengünstig umsetzbar – und bedeute mehr Sicherheit, mehr Lärmschutz und auch mehr Klimaschutz durch weniger CO2-Ausstoß. Die Umsetzung „kann als Vorreiterprojekt einer mittelgroßen Kommune ein innovatives Aushängeschild für Viersen darstellen“, sagt Dohmen.

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