Unternehmer des Jahres Metallbauer ist Unternehmer des Jahres

St. Tönis · Zum 13. Mal verlieh die Mittelstandsvereinigung der CDU Tönisvorst den Preis „Unternehmer des Jahres“. Er ging an Christian Kleefisch von der gleichnamigen Metallbaufirma. Bereits mit 24 Jahren war er Meister.

 Christian Kleefisch (rechts) mit seiner Schwester Silke und seinem Bruder Hendrik im Unternehmenssitz am Tempelsweg in St. Tönis.   Foto: Kaiser

Christian Kleefisch (rechts) mit seiner Schwester Silke und seinem Bruder Hendrik im Unternehmenssitz am Tempelsweg in St. Tönis. Foto: Kaiser

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Wenn Christian Kleefisch von seinem handwerklichen Beruf spricht, ist dem 39-jährigen Metallbaumeister und Schweißfachmann die Begeisterung förmlich anzusehen. „Junge Leute sollten mutig sein und nicht nur in unser Handwerk, sondern generell in das Handwerk schnuppern. Es lohnt sich auf der ganzen Linie“, sagt Christian Kleefisch.

Der Tönisvorster weiß, wovon er spricht. Schließlich stellt er die vierte Generation im Familienunternehmen Metallbau Kleefisch dar und führt erfolgreich ein Unternehmen mit acht Mitarbeitern. Neben seinem fachlichen Wissen und den unternehmerischen Fähigkeiten zeichnet der Einsatz für das Handwerk Christian Kleefisch aus. So ist er zweiter Vorsitzender der örtlichen Handwerksinitiative „Handwerker in Tönisvorst“ und wirbt, wo immer er kann, für das Handwerk.

Das Unternehmen ist ein Ausbildungsbetrieb, wobei aktuell zwei Azubis im Metallbau mit Fachrichtung Konstruktionstechnik zum Team gehören. All das hat die Mittelstandsvereinigung der CDU Tönisvorst bewegt, den 39-Jährigen mit dem Preis „Unternehmer des Jahres“ auszuzeichnen. Es sei eine Ehre und freue ihn sehr, wobei er damit gar nicht gerechnet habe, sagt Christian Kleefisch.

Das Unternehmen ist rund um den Metallbau im Einsatz und das für Privat- wie auch Firmenkunden sowie große Unternehmen. Es arbeitet weit über die Grenzen von Tönisvorst hinaus. Im gesamten Kreis Viersen sowie Essen, Düsseldorf, Köln und weiteren Städten in NRW sind die Arbeiten des Tönisvorster Unternehmens zu finden. Sogar in London griff man schon auf das Unternehmen aus der Apfelstadt zurück. Ob Treppen, Geländer, Gitter, Zäune, Tore, Überdachungen, Möbel oder Stahlbau an sich – am Tempelsweg 11 nimmt Metall Gestalt an, und das seit nunmehr 112 Jahren.

Ur-Großvater Wilhelm Kleefisch legte den Grundstein für die Dynastie. Der Huf- und Wagenbauschmiedemeister gründete 1908 das Unternehmen an der Ecke Vorster-/Ringstraße. 1912 wurde das Haus samt Werkstatt an der Niedertorstraße gebaut, in dem das Unternehmen noch bis vor zwei Jahren arbeitete. In der Schmiede und Werkstatt wurden Pferde beschlagen sowie Wagen und Gerätschaften für die Landwirtschaft gebaut und repariert. Im angeschlossenen Ladengeschäft lief der Verkauf von Haushaltswaren, angefangen vom Besteck über Schrauben und Nägel bis hin zum Spaten. Sohn Heinrich, der 1946 die Meisterprüfung im Huf- und Wagenbauschmiede-Handwerk ablegte, übernahm den Betrieb. In den 1960er-Jahren legte er den Schwerpunkt auf die Bauschlosserei. Sein Sohn Heinrich Junior trat ebenfalls in die Familienfußstapfen. Nachdem er 1979 den Meister im Schlosser-Handwerk machte, wechselte er 1985 an die Spitze des Betriebs.Mit Sohn Christian ist die vierte Generation am Start. Er lernte in einem Betrieb in Neukirchen-Vluyn, machte mit 24 Jahren bereits den Metallbaumeister und im Anschluss den Schweißfachmann, verweilte ein paar Jahre in einem Düsseldorfer Unternehmen und stieg 2007 in den väterlichen Betrieb ein, den er 2012 übernahm. „Ich habe seinerzeit einmal ein Praktikum in Sachen Gitarren- und Instrumentenbau gemacht. Aber letztendlich blieb es beim Metall“, erzählt er lächelnd.

Sein jüngerer Bruder Hendrik, ebenfalls Metallbaumeister und Schweißfachmann, und seine ältere Schwester Silke, Groß- und Einzelhandelskauffrau, sind ebenso im Familienunternehmen tätig. Metallbau Kleefisch ist zudem ein nach DIN EN 1090 zertifizierter Schweißfachbetrieb. „Das kann man mit einem TÜV-Siegel vergleichen, das unsere Arbeiten quasi tragen“, erklärt der Fachmann, der sich gerade aufgrund dieser Zertifizierung nicht über mangelnde Arbeit beklagen kann. Gute Arbeit ist gefragt. Daher sucht er neben einem neuen Azubi auch einen weiteren Facharbeiter. Dem Wachstum der Firma ist auch der Umzug vor zwei Jahren an den Tempelsweg geschuldet. Metallbau Kleefisch brauchte mehr Platz.

Das einprägsame Logo in Form eines stilisierten Fisches mit einem Kleeblatt hat indes Mia Kleefisch, die Frau von Christian Kleefisch, entworfen.

Für das Handwerk an sich wünscht sich der Firmenchef ein besseres Image. „Das Handwerk braucht mehr Ansehen. Wenn es das Handwerk nicht gäbe, dann säße kein Mensch in einem modernen Haus, es gäbe keine Straßen, Unternehmen könnten nicht produzieren“, zählt Christian Kleefisch Dinge auf, die vom Handwerk abhängen. Handwerk müsse neben guter Bezahlung besser wertgeschätzt werden, dann, so ist er sich sicher, würde auch der bestehende Facharbeitermangel ein Ende finden. Wer sich für einen handwerklichen Beruf entscheidet, der trifft auf Berufe, die viele Weiterbildungsmöglichkeiten bieten und das eigene Wissen ständig vergrößern.

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