St. Tönis Akkordeon-Orchester geht neue Wege

St. Tönis · Mit neuen Angeboten und Arbeitsgemeinschaften für Schulen hat das Akkordeon Orchester 1957 St. Tönis das Vereinsleben umgekrempelt. Der Erfolg gibt dem Vorstand Recht. Die Mitgliederzahlen sind auf 360 angewachsen.

 Schriftführerin Marie-Luise Meyer und Vorsitzender Oliver Schieren sind mit der Entwicklung des Vereins sehr zufrieden.

Schriftführerin Marie-Luise Meyer und Vorsitzender Oliver Schieren sind mit der Entwicklung des Vereins sehr zufrieden.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

AKK steht einmal nicht für die CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer, sondern ist eine vereinsinterne Abkürzung für Akkordeon. So wird aus dem Stammorchester „StAKKato“, ein Orchester heißt „Akkzente“ und die Runde für alle Mitglieder über 70 wird „Akksentreff“ genannt. Der neue Vorstand um Oliver Schieren hat den Schwung von 2018 in dieses Jahr mit eingebracht. Erste Erfolge stellen sich ein, die neuen Angebote werden „extrem positiv“ angenommen. Und die Zahl der Mitglieder ist bereits auf 360 gestiegen, allein 15 seit Januar.

Die größte Erfolgsstory ist der Musiksalon. Im Sommer 2018 startete das Akkordeon-Orchester dieses neue Erfolgsformat: Kleine Gruppen von Erwachsenen 50plus treffen sich wöchentlich und üben mit einem Akkordeonlehrer das beidhändige Spielen von Musikstücken. Beim ersten Musik-Salon meldeten sich Erwachsene zwischen 50 und Anfang 80, darunter „Eingerostete“, Anfänger, aber auch Könner. Leihinstrumente stehen zur Verfügung. Der Mix aus Musik machen und gemeinsamer Freizeit kommt gut an.

Das Angebot für Jugendliche heißt „Meet Music“. Am ersten Samstag im Monat treffen sich Jugendliche ab zehn Jahren im Vereinsheim, unabhängig davon, welches Instrument gespielt wird und wo bisher gelernt wurde. Der Verein stellt die Infrastruktur mit den Räumlichkeiten, Bass- und Gitarrenverstärker, Klavier und Schlagzeug. Bei den Musiklehrern kooperiert das Akkordeon Orchester mit der Viersener Musikschule Tommy’s Workshop. Acht bis zehn Jugendliche von zwölf bis Mitte 20 haben sich bereits gefunden – ein guter Anfang.

Sehr gut angelaufen sind auch die Musik-AGs in den Grundschulen Hülser Straße und Schulstraße. Hier will der Vorstand das Erreichte weiter ausbauen. Musiklehrer gehen mit Kinder-Akkordeons, Noten und Notenständern in die Klassen. 2020 kommen wahrscheinlich die Grundschulen in Vorst und an der Corneliusstraße hinzu. Die musikalische Früherziehung ist vor anderthalb Jahren in der Kindertagesstätte Gänseblümchen mit einer Gruppe gestartet. Hier geht es nicht um Noten und Instrumente, sondern das spielerische Einüben von Rhythmus.

Auch bei den Konzerten hat sich strukturell viel getan. Vorher gab es zwei Konzerte im Jahr, mit jährlich sechs ist das Programm natürlich viel vielfältiger. Es sollen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden, der Verein will sich vielfältig präsentieren. Im Juli war der Linner Shanty Chor zu Gast. Das nächste Konzert am 15. September läuft unter dem Motto „Akkordeon Orchester goes Klassik“. Die Orchester Stakkato und Akkzente werden von Marko Kassl und Robert Beck als Gästen unterstützt.

Und wenn es wieder so ganz ungemütlich wird, am 16. November, lädt das Akkordeonorchester in den Süden ein: „Akkordeon goes Mittelmeer“. Ein Gast dabei ist dann Kathrin Gass, Weltmeisterin an der Mundharmonika. Und am dritten Advent gibt es wieder einen Mitsingabend mit klassischen Weihnachtsliedern und den schönsten Rock-Christmas Songs.

Und wer das Clubheim an der Corbeliusstraße 25b besucht, wird sofort bemerken, dass es in neuem Glanz erstrahlt. Jeden Tag ist etwas los. Die Räume werden nicht nur vom Verein genutzt, sondern auch von anderen geschätzt. So trainiert der Tanzsportkreis regelmäßig. Ein neuer Untermieter sind die Bayer Symphoniker. Die 60 Musiker aus Uerdingen fühlen sich in St. Tönis wohl. Seitdem steht auch ein Flügel im Vereinsheim.

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