„Wollmert ist unser Aushängeschild“

Jochen Wollmert ist derzeit sehr gefragt. Von Termin zu Termin eilend, erfährt der Wuppertaler Tischtennisspieler eine Ehrung nach der anderen. Bei Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach er bereits vor – ein Besuch beim Bundespräsidenten steht an. „Momentan kommen unheimlich viele Anfragen. Hier soll ich eine neue Sporthalle einweihen, dort einen Show-Kampf machen, oder als Pate für ein Projekt bereitstehen“, sagt Wollmert.

Im Sommer holte der 43-Jährige bei den Paralympischen Spielen in Peking die Gold-Medaille im Tischtennis-Einzelwettbewerb. Trotz seines Handicaps, einer Versteifung der Hand- und Fußgelenke, feiert Jochen Wollmert seit Jahren spektakuläre sportliche Erfolge. Für den Behindertensport (BS) Solingen ist er Aushängeschild und Vorbild gleichermaßen.

Jetzt wurde Wollmert von seinem Verein für die sportlichen Erfolge und sein Engagement für den BS Solingen geehrt. „Wir sind stolz, dass er die Gold-Medaille geholt hat. Für uns ist Jochen Wollmert natürlich auch ein Aushängeschild, der den Club bekannter macht“, erklärt Vorsitzender Gerd Köhler. „Ich habe bei den Paralympics jedes Spiel von ihm verfolgt und mir die Übertragungen live im Fernsehen angeschaut“, erzählt Köhler. Dafür stand er sogar morgens um vier Uhr auf. Telefonisch hielt er Kontakt zu seinem Schützling. Gerne würde man Wollmert auch nach seiner aktiven Zeit im Verein halten. „Natürlich möchten wir sehr gerne, dass er weiter für uns in der Mannschaft spielt. Aber wir hoffen durchaus, dass er sich später vielleicht auch in der Funktionärsarbeit engagiert“, machte Köhler deutlich.

Zukunftsmusik, in die Wollmert noch nicht einstimmen wollte. „Momentan macht mir der aktive Sport noch sehr viel Spaß. Aber ich schließe nicht aus, dass ich mich in dem Verein, in dem ich mich seit Jahren wohlfühle, später einmal anderweitig einbringen werden“, so Wollmert. Trotz der zahlreichen Ehrungen, die der 43-Jährige derzeit bundesweit erfährt, war die Anerkennung seines Vereins für ihn ein ganz besonderes Ereignis.

Aber nicht nur das: Noch während der Paralympics rief ihn Oberbürgermeister Franz Haug in Peking an und gratulierte zur goldenen Medaille. „Und das war etwas, was ich bisher nicht kannte. Er ist sehr interessiert, das hat mich ganz besonders gefreut“, so der dreifache Tischtennis-Weltmeister. Gut, dass Jochen Wollmert seine Gold-Medaille ins Steinhaus mitgebracht hatte. Denn jeder der Gäste, die ihm zu seinem Erfolg gratulierten, wollten einmal „echtes“ Gold in Händen halten.

(RP)
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