Bergischer Hc Hinzes Respekt vor dem VfL-Teamgefühl

Solingen · Sebastian Hinze wäre nicht Sebastian Hinze, wenn er versuchen würde, den jüngsten Triumph nüchtern herunterzuspielen. "Wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht", lautet sein kurzes und knappes Statement zum 34:27-Erfolg gegen den HSV Hamburg, der in der Handball-Szene für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat. "Wir sind stolz auf dieses Spiel, das uns im weiteren Verlauf der Saison tragen soll." Der Trainer des Bergischen HC ist sich jedoch bewusst, dass "uns nicht immer alles gelingen wird".

Der Auftritt hat viel Kraft gekostet. "Auch emotional war es ein anstrengendes Spiel. Das hat doppelt drauf geschlagen", sagt Sebastian Hinze, der an der Seitenlinie fast genauso aktiv war wie seine Spieler auf dem Feld. "Das waren nur die Emotionen, die auch von der Mannschaft gefordert habe." Nun hofft der Coach, dass der hohe körperliche Einsatz im Hinblick auf das heute anstehenden Bergische Derby gegen den VfL Gummersbach ohne Auswirkungen bleiben wird. "Wir haben uns auf Hamburg nur zwei Tage intensiv vorbereitet und die Woche davor genutzt, mit zwei Trainingseinheiten pro Tag sozusagen eine zweite Vorbereitungsphase einzuschieben."

Das erste Training nach dem Hamburg-Spiel haben die BHC-Spieler unterschiedlich erlebt. In der ersten Halbzeit hatte Sebastian Hinze jedem seiner Akteure eine Pause gegönnt, nach dem Seitenwechsel vertraute er fast ausschließlich acht Akteuren, die sich gegen den Champions League-Sieger in einen Rausch gespielt haben. Die eine Hälfte des Kaders arbeitete demnach regenerativ, die andere Hälfte etwas intensiver. Erst gestern wurde gemeinsam an der Taktik für Gummersbach gefeilt.

Wie der Bergische HC gehört auch der VfL Gummersbach zu den Überraschungen der ersten Spieltage. Beim TBV Lemgo kassierte der bergische Rivale nur eine unglückliche 27:28-Niederlage, gegen den TV Emsdetten (27:23) gab es ebenfalls zwei Punkte wie zuletzt bei der MT Melsungen (32:20). "Beim VfL hat sich viel getan." Sebastian Hinze hat vor allem vor dem neuen Teamgefühl in der Abwehr Respekt. "Die Gummersbacher präsentieren sich sehr kämpferisch" – angetrieben von Carsten Lichtlein, dem Neuzugang zwischen den Pfosten. Offensiv waren die bisherigen VfL-Auftritte von einer Solo-Show Barna Putics' geprägt. Jeweils acht Feldtore gingen auf das Konto des Ungarn. Die Löwen-Taktik wird sich jedoch nicht nur an Putics orientieren. "Wir müssen unser Spiel durchbringen." Als Grundlage dient nicht das Hamburg-Spiel, sondern das verlorene Match beim THW Kiel. "Was können wir auswärts besser machen ?", lautet daher der Ansatz des akribischen Arbeiters Sebastian Hinze.

Handball-Bundesliga: VfL Gummersbach – Bergischer HC (Samstag, 19 Uhr, Schwalbe-Arena).

(grad)
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