Bergischer Hc Heimpremiere vor ausverkauftem Haus

Solingen · Zehn Tage nach der Auftaktniederlage beim THW Kiel wartet auf den Bergischen HC in der Handball-Bundesliga das nächste David-gegen-Goliath-Duell. Der HSV Hamburg steigt morgen in die Saison ein.

Kaum hatte der Bergische HC nach der Veröffentlichung des Spielplans den Ticket-Verkauf für die ersten beiden Heimspiele freigegeben, da war die Klingenhalle für die Saisonpremiere auch schon ausverkauft. Dass ausgerechnet der HSV Hamburg als erster Gegner nach Solingen kommen würde, hat die Vorfreude auf die Rückkehr in der Ersten Liga einen riesigen Schub verliehen. Nach Aufstockung der Sitzplatz-Kapazitäten werden morgen Abend mehr als 2700 Zuschauer erwartet, die Abendkasse wird daher gar nicht mehr geöffnet.

Ursprünglich hatte der Aufsteiger im Wochenrhythmus im Handball-Oberhaus ankommen sollen. Weil jedoch der HSV Hamburg die Champions League gewonnen und sich damit für den "Super Globe" in Doha qualifiziert hat, warten auf die Löwen nach einer zehntägigen Meisterschaftspause nun gleich zwei Englische Wochen in Serie mit den Begegnungen gegen Hamburg, den VfL Gummersbach (7. September), den ThSV Eisenach (11. September) und bei der HSG Wetzlar (15. September).

Das Team von Trainer Sebastian Hinze geht nach der 24:34-Niederlage beim THW Kiel in jedem Fall ausgeruht in das zweite David-gegen-Goliath-Duell der noch jungen Spielzeit. Ganz im Gegensatz zu den Hanseaten, denen noch die inoffizielle Weltmeisterschaft für Vereinsmeisterschaften in den Knochen steckt. "Es war heiß und unwirklich", blickt Torsten Jansen auf das Turnier zurück, das vor nahezu leeren Rängen ausgetragen wurde. "Das war nicht unbedingt das, was man sich vorstellt." Die Deutschen schafften es ins Finale und zogen hier am Samstag gegen den FC Barcelona mit 25:27 den Kürzeren.

Der gebürtige Witzheldener und ehemalige Linksaußen der SG Solingen ist mittlerweile der dienstälteste Akteur im HSV-Kader und freut sich wie seine Teamkollegen darauf, dass die Hanseaten nun auch endlich in der Meisterschaft eingreifen dürfen. "Unsere Vorbereitung war durch die Qualifikationsspiele zur Champions League gegen die Füchse Berlin ohnehin verkürzt, zum Glück aber haben wir den Einzug geschafft." Ähnlich wie der THW Kiel befindet sich auch der norddeutsche Rivale im Umbruch, der angesichts der neun Neuzugänge extremer ausfällt als beim Deutschen Meister. Torsten Jansen weiß, dass "wir deswegen noch einiges an Zeit benötigen". An der Zielsetzung des Spitzenclubs ändert das nichts. "Wir wollen oben mitspielen — am liebsten in allen drei Wettbewerben", stellt der 36-Jährige unmissverständlich klar.

Seinem Trainer Martin Schwalb blieb nach der Rückkehr aus Katar nicht viel Zeit, die eigene Mannschaft auf den Bergischen HC einzustellen. "Wir haben einen freien Sonntag genossen, nun werden wir uns intensiv auf das morgige Spiel vorbereiten." Jansen und Co. haben Details zum Gegner vorliegen, so dass "wir wissen, was uns erwartet". Der Ex-Nationalspieler bezeichnet das auf dem Papier ungleiche Duell als gefährliche Aufgabe, schließlich habe der BHC nichts zu verlieren. "Ich bin fit und freue mich auf eine Rückkehr in die Klingenhalle."

Zum Saisonauftakt hatte Sebastian Hinze noch die Qual der Wahl gehabt, auf welche 14 seiner 16 Akteure er zurückgreifen sollte. Morgen Abend wird der Coach zu Beginn wohl keine drei Spieler auf nicht aktiv setzenlassen müssen, weil Fabian Gutbrod wohl erneut verletzt aussetzen muss. Der Rückraum-Linke war gerade erst vor zwei Wochen wieder ins Training eingestiegen und klagt jetzt über Probleme in der Schulter.

DKB-Handball-Bundesliga: Bergischer HC — HSV Hamburg (Mittwoch, 19 Uhr, Klingenhalle).

(RP)
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