Volleyball Alles unter einem Dach

Volleyball · Die TSG Solingen, der Ohligser TV und der Solinger TB fusionieren mit ihren Volleyball-Abteilungen. Unter dem Dach der "Solingen Volleys" werden nicht nur alle 200 Mitglieder vereint, sondern auch alle ehrenamtlichen Organisatoren.

 Frank Eisler (r.) hatte schon die Volleyball-Spielgemeinschaften (VSG) im Jugendbereich initiiert. Jetzt war der langjähriger Abteilungsleiter beim Ohligser TV bei der Umsetzung der großen Fusion betetiligt.

Frank Eisler (r.) hatte schon die Volleyball-Spielgemeinschaften (VSG) im Jugendbereich initiiert. Jetzt war der langjähriger Abteilungsleiter beim Ohligser TV bei der Umsetzung der großen Fusion betetiligt.

Foto: Stephan Köhlen

Die erste Idee hatte deutlich kleinere Dimensionen. Der Hintergrund allerdings war der gleiche gewesen: Der Volleyball in Solingen sollte am Leben bleiben, indem ein Jugendverein gegründet werden sollte. Was anfangs noch als Spielgemeinschaft in den unteren Ligen funktioniert hatte, scheiterte in erster Linie an steuerrechtlichen Gründen.

Um in der vergangenen Saison überhaupt einen leistungsorientierten Spielbetrieb aufrecht zu halten, schummelten sich der Ohligser TV, die TSG Solingen und der Solinger TB durch. Jeweils ein Verein startete in einer Altersklasse mit Mädchen auch aus den anderen Clubs. Eine Notlösung, die notwendig wurde, weil der Westdeutsche Volleyball-Verband Spielgemeinschaften das Startrecht ab Oberliga-Niveau verwehrte.

Ab der kommenden Saison wird bei den TSG Solingen Volleys nicht nur die stadtweite Jugendarbeit offiziell betrieben. Auch die Senioren-Teams vom Turnerbund und OTV schließen sich der großen Fusion an. "Schritt für Schritt haben wir uns von dem Mehrsäulen-Modell verabschiedet und uns stattdessen entschieden, alles unter ein Dach zu holen", sagt TSG-Abteilungsleiter Andreas Seidensticker.

Jeder Volleyballer der drei Clubs wird nun Mitglied bei den Solingen Volleys, "womit das Hin und Her in den Spielgemeinschaften beendet wird". Der Zusammenschluss betrifft jedoch nicht nur die rund 200 Aktiven, sondern auch die vielen ehrenamtlichen Organisatoren.

Erste Saison mit elf Jugendteams

"Da wir schon immer Synergien genutzt und eng zusammengearbeitet haben, verliefen die Planungsgespräche konstruktiv und harmonisch", bilanziert Helmut Weissenbach, der bei den Solingen Volleys nicht nur als Trainer der Zweitliga-Mannschaft, sondern auch als Sport- und Jugendwart fungiert. Erklärtes Ziel ist die Etablierung von zwei Mannschaften in jedem Jahrgang, um eine Durchlässigkeit der Altersstrukturen bis hinein in den Herren- und Damen-Leistungsbereich zu schaffen. "Am Anfang wären wir jedoch schon zufrieden, wenn zumindest alle Jahrgänge besetzt wären", schränkt Weissenbach realistisch ein. In der ersten gemeinsamen Saison werden elf Jugend-Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen.

Eine Sogwirkung bei der Umsetzung der Fusionspläne hatte der Umzug des Zweitliga-Teams von Bayer Leverkusen nach Solingen. "Eine gute Jugendarbeit ist nur schwer zu finanzieren", sagt Andreas Seidensticker. Der Imagegewinn, den der Volleyball mit der Zweiten Liga erfahren habe, gestalte die Sponsoren-Akquise jedoch einfacher als in den Jahren zuvor. "Auch, weil wir sie jetzt bündeln können."

Mit dem Startschuss des Projekts ist die Tür für die anderen Volleyball-Vereine in Solingen nicht verschlossen. Eine Absage gab es bislang nur vom Merscheider TV. Die Gespräche mit dem TSV Aufderhöhe und dem Wald-Merscheider TV sind noch nicht ganz zu Ende gebracht. Frank Eisler (OTV) glaubt, "dass es einen Domino-Effekt geben könnte, wenn erkannt wird, dass da Power drin ist".

(RP/rl)
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