Solingerin Marina Dobbert „Bildung ist das Schlüsselwort für alles“

Solingen · Marina Dobbert rückte am 1. Juni vergangenen Jahres in den NRW-Landtag nach. Am 15. Mai kandidiert sie für die SPD im Wahlkreis Solingen I.

 Marina Dobbert, Landtagskandidatin der SPD im Wahlkreis Solingen I, möchte das Direktmandat gewinnnen.

Marina Dobbert, Landtagskandidatin der SPD im Wahlkreis Solingen I, möchte das Direktmandat gewinnnen.

Foto: Uwe Vetter

Tanzen war schon immer eine Leidenschaft von Marina Dobbert. Im Alter von fünf Jahren startete sie damit, mit sieben hatte sie ihren ersten Auftritt. „Ich war dem Tanzsport viele Jahrzehnte verbunden“, sagt die heute 64-Jährige. Diese Verbundenheit führte auch dazu, dass Marina Dobbert 1984 die Tanzgruppe Klingenstadt Solingen gründete und Show-, Bühnen- und Karnevalstanz für alle Altersgruppen organisierte. „Bis 2015 bin ich hier dabei gewesen“, sagt Dobbert. Sie war am 1. Juni vergangenen Jahres in den NRW-Landtag nachgerückt und schickt sich jetzt an, erneut als SPD-Abgeordnete in den Landtag einzuziehen – sofern sie den Wahlkreis Solingen I gewinnt und direkt ins Parlament einzieht.

Doch davon geht Marina Dobbert selbstbewusst aus. Seit 1983 engagiert sie sich politisch. „Anlass war damals das Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt. „Ich sah sozialdemokratische Errungenschaften in Gefahr, und ich wollte mithelfen, dass diese Errungenschaften weiter Bestand haben“, sagt Dobbert. Eine drohende Ellbogengesellschaft verstärkte ihr Engagement. „Die Solidarität blieb auf der Strecke“ – für die Sozialdemokratin Gründe genug, sich in die Politik einzumischen.

Dabei profitierte die heute 64-Jährige auch davon, Sportlerin durch und durch zu sein. Von daher wisse sie nicht nur, für eine Sache zu kämpfen und stets alles zu geben. „Sportvereine bieten allen Menschen unterschiedlicher Herkunft eine Gemeinsamkeit. Hier geht es um Teamfähigkeit und eine hohe Integrationskraft“, sagt die Landtagsabgeordnete.

Dieses Engagement will sie auch in Zukunft für die Wählerinnen und Wähler in Solingen fortsetzen. Dafür bringe sie beruflich einiges mit und sagt, dass ihr vor allem die Belange der sogenannten „kleinen Leute“ am Herzen liegen. Klimaschutz, Transformation der Wirtschaft, Nachhaltigkeit, mit den Ressourcen nicht verschwenderisch umgehen, die Natur schätzen: „Bei allem, was wir machen, müssen alle mitgenommen werden. Wir dürfen hier niemanden zurücklassen“, sagt Marina Dobbert.

Sie selbst hat vor ihrem Einzug in den Düsseldorfer Landtag rund 20 Jahre bei der Agentur für Arbeit an der Kamper Straße in Ohligs gearbeitet. Beim Arbeitgeberservice hat sie verschiedene Aufgaben übernommen, beispielsweise die Beschäftigtenqualifizierung. Dobbert selbst hat auf dem zweiten Bildungsweg Ende der 1980er Jahre das Abitur nachgeholt und Sozialpädagogik studiert. Eine erste Stelle bekam sie damals 1994 in der Jugendwerkstatt in Monheim. Fünf Jahre arbeitete sie dort – „aber immer nur mit befristeten Verträgen“, sagt Dobbert. Das wollte sie sich nicht länger gefallen lassen und ging gegen die befristeten Arbeitsverträge vor. Mit der Folge, dass sie bei der Vergabe der Stellen nicht mehr berücksichtig wurde. Mit der Gewerkschaft klagte sie dagegen, der Fall ging bis zum Landesarbeitsgericht. Dobbert konnte hier einen Erfolg erzielen.

Sie wisse, dass es sich lohnt, sich für Sachen einzusetzen. Der sportliche Aspekt, für eine Sache zu kämpfen, war nicht nur bei dieser Angelegenheit hilfreich. Die Mutter von zwei Söhnen – 39 und 35 Jahre alt; ein Enkelkind im Alter von sechs Jahren – hat in jungen Jahren „immer gearbeitet“, damit Geld in die Haushaltskasse kam. Als Taxifahrerin, als Kellnerin, als Verwaltungskraft und Reiseverkehrsfrau beispielsweise, bevor sie Sozialpädagogik studierte und in diesem Beruf arbeitete, bevor sie zur Arbeitsagentur wechselte. Dobbert. „Ich komme aus einfachen Verhältnissen und hatte dennoch die Möglichkeit, mir mein Leben ganz gut einzurichten.“

Gelingen konnte das ihrer Meinung nach vor allem durch Bildung: „Das ist das Schlüsselwort für alles“, sagt die SPD-Abgeordnete. Von daher will sie sich auch im neuen NRW-Landtag wie zuletzt im Ausschuss für Schule und Bildung einbringen. Darüber hinaus hat sie im Ausschuss Europa und Internationales sowie als Vertretung in einigen anderen Ausschüssen „viel mitbekommen“.

Im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Hochwasserkatastrophe ist sie ebenfalls vertreten. „Sehr spannend“, sagt sie mit Blick auf diesen Ausschuss, der noch nicht abgeschlossen ist.

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