Rommerskirchen Treffen der Rennrad-Elite

Rommerskirchen · Nicht nur interessierte Hobbyfahrer kamen am Sonntag zur zweiten Rennradbörse. Auch Olympiasieger Udo Hempel machte mit. Zu sehen war das Tandemrennrad, mit dem Weltrekorde aufgestellt wurden.

2. Rennradbörse in Nettesheim
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2. Rennradbörse in Nettesheim

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Wie bei der Tour de France fühlten sich die Besucher am Sonntag an der Begegnungsstätte in Nettesheim — alte und neue Rennräder, Lenker, Bremsen, Rahmen in allen Farben soweit das Auge reicht. Bei der zweiten Rennradbörse hat Organisator Thomas Busch, ganz nach dem Vorbild aus den Niederlanden, knapp 40 Händler gewinnen können — europaweit. Nicht nur aus Hamburg, Cottbus und Berlin reisten Käufer und Verkäufer an, auch Franzosen und Engländer gesellten sich dazu.

Pit Beerens kommt aus der Nähe von Maastricht und hat sich einen Stand in der Alten Schule gesichert. Er bietet über viele Jahre gesammelte Einzelteile an. In seinem Privatbesitz finden sich über 40 Rennräder, sogar einige aus Kalifornien und Kanada. Im Nebenraum steht das Aushängeschild der Veranstaltung. Das original Tandemrennrad, mit dem 1979 der Geschwindigkeitsrekord aufgestellt wurde. 145 Stundenkilometer fuhr Jean Claude Rude damals zusammen mit seinem blinden Beifahrer — niemand sonst hatte sich diese Geschwindigkeit zugetraut. Direkt daneben steht das älteste Exponat aus dem Jahr 1903. Sein Nachbar hält dagegen den Preisrekord. Für 2500 Euro bietet er das teuerste Rennrad an, dass bei der Börse gezeigt wird.

Gegen Mittag zeigt sich immer mehr die Sonne und lockt die Besucher auf den Parkplatz vor der alten Schule. Zahlreiche Händler haben dort ihre Pavillons aufgebaut, verkaufen Lenkergriffe, Trikots und Einzelteile bis zur kleinsten Schraube. Im Schatten des Maibaums am Rand des Parkplatzes hat sich auch der Olympiasieger von 1972, Udo Hempel, unter die Verkäufer gemischt. "Ich bin begeistert von dieser Aktion. Hier trifft man Freunde und sieht jede Menge alter Rennradschätzchen", sagt er. An einem seiner Ständer hängt das gelbe Original-Trikot von Erik Zabel, sein Rennrad vom Sechs-Tage-Rennen hat er bereits verkauft.

An den einzelnen Ständen wird nicht nur gehandelt und gefeilscht, viele Besucher nutzen den Tag zu einem Gespräch über ihr Hobby oder, um sich Tipps zu holen. "Ich verkaufe spezielle Racing-Brillen. Die verhindern, im Gegensatz zu normalen Sonnenbrillen, dass bei der gebeugten Haltung auf dem Rennrad Licht und Wind in die Augen kommt", erklärt Lydia Satorius. Auf ihrer Theke, halb versteckt, liegt ein alter Tacho, noch traditionell analog. Im nächsten Jahr will Organisator Thomas Busch noch weiter gehen. Er plant eine zweitägige Rennradbörse mit einer Nachmittagstour und Abendprogramm.

(NGZ)
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