Stadtentwicklung in Rheinberg Rheinbergs Rat berät während Deutschland-Spiel

Rheinberg · Vor der politischen Sommerpause stehen wegweisende Entscheidungen an: für klimafreundliche Wärmeversorgung und ein Bauprojekt in Orsoy.

 Während Jogis Jungs in Wembley bei der Fußball-EM ums Weiterkommen kämpfen, tagt im Rheinberger Stadthaus der Rat.

Während Jogis Jungs in Wembley bei der Fußball-EM ums Weiterkommen kämpfen, tagt im Rheinberger Stadthaus der Rat.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Wenn am Dienstag um 18 Uhr im Londoner Wembley-Stadion das Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und England angepfiffen wird, ist die Ratssitzung im Rheinberger Stadthaus, nach der sich die Politik in die Sommerpause verabschiedet, schon eine Stunde alt. Die beginnt und 17 Uhr. Die Tagesordnung umfasst 23 Punkte im öffentlichen Teil, neun Punkte werden anschließend hinter verschlossen Türen verhandelt.

Vieles ist in den Fachausschüssen vorberaten und auch bereits vorentschieden worden. Doch es stehen noch wegweisende Entscheidungen aus, wie der Auftrag an die Verwaltung, die Gründung einer Wärmegesellschaft mit den Kooperationspartnern Gelsenwasser und den Stadtwerken Krefeld auf den Weg zu bringen. Beide wollen sich zu Beginn der Beratung vorstellen. Hintergrund ist eine Wärmepotenzialstudie, die die Stadt vor drei Jahren in Auftrag gegeben hat und die Antworten liefern sollte, ob und wie eine klimaverträgliche Wärmeversorgung des Rheinberger Zentrums mit rund 11.000 Einwohnern und rund 9000 Beschäftigten in vier angrenzenden Gewerbegebieten realisiert werden kann.

Eine Umfrage lässt eine hohe Akzeptanz erwarten, wenn zugleich der Preis stimmt. Ein interfraktionell zusammengestelltes Arbeitsgremium und in der Folge die Fraktionen haben der Wärmegesellschaft bereits Zustimmung signalisiert. Offen ist noch die Frage, wer die Gesellschaft gründet und mit welchem Betrag sich die Stadt beteiligen wird. Diese und andere Details soll nach der Sommerpause geklärt werden.

Offen ist auch die Frage, was nach 2025 auf dem Gelände des ehemaligen Hospitals St. Marien in Orsoy geschehen soll, wenn die Nutzung der Gebäude als Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge zu Ende geht. Projektentwickler Jörg Faltin und Architekt Markus Schröder präsentierten im Bauausschuss für Investor IPG Erftstadt drei ambitionierte Entwürfe für einen Mix aus Wohnen und sozialer Dienstleistung. Doch die Vorbehalte waren noch ausgeprägt, zumal sich Orsoyer Bürgervertreter vehement wünschten, viel stärker in die Planung einbezogen zu werden. Der Ausschuss überließ es dem Rat, ins förmliche Planverfahren einzusteigen – oder auch nicht.

(bp)
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