Reichelsiedlung Rattenplage in der Reichelsiedlung

Rheinberg · Anwohner vor allem der Ahornstraße in Rheinberg klagen über ein anhaltendes Problem. Die Immobiliengesellschaft beteuert, schon viel unternommen zu haben. Sie sieht die Kanalsanierung als Ursache. Die Stadt will sich kümmern.

 Baustelle Buchenstraße/Ecke Ahornstraße: Ratten kommen aus den Mülltonnen – aufgescheucht durch die Kanalarbeiten.

Baustelle Buchenstraße/Ecke Ahornstraße: Ratten kommen aus den Mülltonnen – aufgescheucht durch die Kanalarbeiten.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Wann immer man den Deckel der Mülltonnen öffnet, müsse man damit rechnen, dass eine Ratte herausspringt. „Die Leute haben schon Angst und stellen deshalb den Müll einfach neben die Tonnen“, schildert eine Anwohnerin der Ahornstraße, deren Name der Redaktion bekannt ist, die aber anonym bleiben möchte. Doch nicht nur im Bereich der Mülltonnen hätten sich die Nager breit gemacht. Selbst am helllichten Tag würden Ratten über die Straße flitzen. Seit über einem Jahr seien die Ratten an der Ahornstraße ein Problem. „Eine richtige Plage und es wird nichts richtig unternommen“, so die Anwohnerin.

Bei der zuständigen Immobilienverwaltung habe man sich bereits mehrfach beschwert, doch die agiere in Sachen Schädlingsbekämpfung nur halbherzig. Es seien ein paar Fallen aufgestellt worden, das sei es dann aber auch schon gewesen. Und die Stadt sehe sich nicht zuständig: „Das sei Sache des Vermieters, hat man bei der Stadt gesagt“, beklagt die Anwohnerin. So schöben sich alle den Schwarzen Peter gegenseitig zu.

 Müll neben den Häusern locken die ungeliebten Nager an.

Müll neben den Häusern locken die ungeliebten Nager an.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Die Darstellung, es werde nicht alles Notwendige getan, um die Nager zu bekämpfen, stößt bei der zuständigen Immobilienverwaltung auf Unverständnis: „Uns ist das Problem sehr wohl bekannt und wir haben entsprechend reagiert“, sagt Arnold Bauens von der ITS Concept Immobilien GmbH. Mehrfach sei ein Kammerjäger beauftragt worden, um Köder auszulegen und Fallen aufzustellen. Zudem habe man Busch- und Strauchwerk im Frühjahr stark zurück geschnitten, um den Tieren Lebens- und Rückzugsraum zu entziehen. Bauens sieht die Ursache für den Rattenbefall in den seit Jahren defekten Kanälen: „Dadurch kommen die Nagetiere natürlich an die ‚Oberfläche‘ und breiten sich aus.“ Durch die laufende Kanal-Sanierung werde die Population zudem aufgescheucht und aus dem angestammten Revier verdrängt. „Dem ist kaum Herr zu werden“, ärgert sich Bauens. Erschwerend komme hinzu, dass vereinzelte Bewohner mit ihrem Verhalten dazu beitrügen, die Ratten anzulocken, indem sie ihren Müll einfach neben die Tonnen stellen. Vier Mitarbeiter seien mittlerweile damit beschäftigt, die Müllplätze sauber zu halten, Unrat wegzuräumen und die Mieter darauf hinzuweisen, den Müll ausschließlich in die dafür vorgesehenen Tonnen zu entsorgen.

 Die Anwohner beschweren sich über Ratten an und in den Mülcontainern.

Die Anwohner beschweren sich über Ratten an und in den Mülcontainern.

Foto: dpa / J. Fieber
Rheinberg: Rattenplage an der Ahornstraße
Foto: grafik
Rheinberg: Rattenplage an der Ahornstraße
Foto: grafik

„Wir wünschen uns selbst, dass in dem Bereich Ruhe einkehrt. Deshalb läuft die Rattenbekämpfung“, versichert Arnold Bauens. Er hofft: „Mit Ende der Kanalsanierung in wenigen Monaten wird die Plage der Vergangenheit angehören.“ Bis dahin wünscht er sich Unterstützung von der Stadt. Ein Gespräch mit der Verwaltung habe es aber nicht gegeben. Robert Braun vom Tiefbauamt im Stadthaus hat auf Nachfrage der Redaktion zugesagt, dass sich die Verwaltung des Rattenproblems an der Ahornstraße annehmen werde.

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