Solvay-Industriepark Rheinberg Prozessgas: Schwarze Wolke über Inovyn-Werk

Rheinberg · Am Samstagabend kam es für einige Minuten im Rheinberger Inovyn-Chemiewerk zu einem ungewöhnlichen Anblick: Im westlichen Werkteil erreichte die Flamme der Sicherheitsfackel der Vinylchlorid-Anlage eine Höhe von etwa 20 Metern. Kurz darauf stand eine brdrohlich wirkende schwarze Wolke über dem Gelände.

 Blick auf das Inovyn-Werk in Rheinberg.

Blick auf das Inovyn-Werk in Rheinberg.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Wie die Werkleitung mitteilte, seien durch die Aktivierung einer Sicherheitsarmatur überschüssige Prozessgase über die Fackel abgeleitet worden und verbrannt. Eine Gefahr habe dadurch nicht bestanden. Sicherheitsfackeln gehörten zu den Sicherheitseinrichtungen des Standorts. Die Fackel der Vinylchlorid-Anlage sorge für die sichere Behandlung von abzuleitenden Prozessgasen, so Inovyn. Um eine möglichst rußfreie Verbrennung zu erzielen, werde über Düsen Wasserdampf in die Flamme gesprüht. Das Eindüsen von Dampf sei als zischendes Geräusch wahrzunehmen. Müssten größere Mengen verbrannt werden, so erhöhe sich auch die eingedüste Dampfmenge, was zu einer stärkeren und damit lauteren Geräuschentwicklung führen könne.  Aufgrund einer anfangs geringen Dampfmenge sei es zunächst zu einer etwas stärkeren Rußbildung gekommen, die aber bald abgenommen habe.

„Wir analysieren derzeit die Ursache“, erklärte Uwe Schnepel, Leiter Sicherheit und Umweltschutz bei Inovyn in Rheinberg. „Der Herstellungsprozess ist vorsorglich gestoppt worden.“ Das Unternehmen habe die zuständigen Behörden unverzüglich über den Vorgang unterrichtet. Sachschäden oder gar Verletzungen seien im Zusammenhang mit dem Vorfall ausgeblieben, versicherte Inovyn.

In der Rheinberger Innenstadt spragen am Samstagabend um 18.30 Uhr die Sirenen an. Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Rheinberg rückten daraufhin zum Inovyn-Werk aus. Die Werkfeuerwehr für den Solvay-Industriepark sagte auif Nachfrage der Redaktion, ihre Einsatzkräfte seien nicht ausgerückt.

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